Nr. 07: Wir brauchen einen starken Lärmschutz!
Laut Lärmaktionsplan wird die Wuppertaler Bevölkerung sehr hohen Lärmbelastungen durch den Straßenverkehr an ihren Wohnstandorten ausgesetzt (im Tagesmittel 14.200 Personen). Unter Anwendung der durch die WHO empfohlenen Schwellenwerte sind in den Nachtstunden 34.770 Personen (dies entspricht fast 10 % der Gesamtbevölkerung) einer potenziell gesundheitsgefährdenden Lärmbelastung ausgesetzt.
Ulrich T. Christenn, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, weist darauf hin, dass insgesamt 182 Lärmbrennpunkte identifiziert wurden:
„An vielen Stellen in Wuppertal ist es zu laut. Zahlreiche Straßen sind hochbelastet durch Verkehrslärm. Nicht nur entlang der A46 und B7, sondern auch in der Innenstadt weisen viele Straßen ein hohes Verkehrsaufkommen auf. Die Verringerung der enormen Lärmbelastung stellt deshalb eine der zentralen umwelt- und gesundheitspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre dar. Die Folgen einer erhöhten Lärmbelastung sind oft sehr schwerwiegend. Sie reichen von Schlafstörungen bis hin zu einem stark erhöhtem Herzinfarkt-Risiko und einer Reduzierung der Lebenserwartung. In einem gemeinsamen Antrag mit der CDU und der Linken Fraktion sowie den Freien Wählern haben wir deshalb im August 2020 ausdrücklich auf die Fürsorgepflicht der Stadt Wuppertal hingewiesen.“
Timo Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion ergänzt: „Wir GRÜNE sehen den Lärmaktionsplan als große Chance. Es stehen für den Lärmschutz viele verkehrsrechtliche Instrumente zur Verfügung, die alle Menschen in unserer Stadt schützen können. Die schnellste und günstigste Lösung ist dabei die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo-30. Wir favorisieren diese Option, da eine Reduzierung der Geschwindigkeit auch positive Effekte auf den Verkehrsfluss, den Schadstoffausstoß und eine Reduzierung der Unfälle mit sich bringt. Durch den zusätzlichen Einsatz von Busspuren und bevorzugter Ampelschaltung zur Beschleunigung des ÖPNV, kann die Lebensqualität der Bürger*innen verbessert werden, ohne die WSW mit höheren Betriebskosten zu belasten.“