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Nr. 33: Viele offene Fragen am Fettenberger Weg

18. Mai 2011

Der Bau des Hühnerstalles für knapp unter 15.000 Legehennen ist ein massiver Eingriff in das Landschaftschutzgebiet, eine solche Massentieranlage entspricht nicht unseren Vorstellungen von bäuerlicher Nutztierhaltung mit Biosiegel. Die im Baugesetzbuch enthaltene Privilegierung der Landwirtschaft sollte auf eine bäuerliche Landwirtschaft ohne Massentierhaltung beschränkt werden.

Überrascht zeigte sich der GRÜNE Landtagsabgeordnete auch von der Aussage des BürgerInnenvereins NaturLandschaftSchutz Deilbachtal e.V., dass im Genehmigungsverfahren und beim Bau dieser Anlagen noch einige Fragen unbeantwortet sind, ähnlich wie beim Hühnerstall desselben Betreibers 900 Meter Luftlinie entfernt an der Nordrather Straße in Velbert.

Laut Auskunft des BürgerInnenvereins NaturLandschaftSchutz Deilbachtal e.V. sind noch immer einige Strafanzeigen anhängig, die u. a. bereits 2009 von der Tierschutzorganisation PETA gestellt wurden.

Der Vorstandssprecher des BürgerInnenvereins, Hans-Jürgen Jeromin dazu: Die Staatanwaltschaft Wuppertal hat auf Anzeigen gegen den Betreiber beispielsweise wegen Betrug und Subventionsbetrug bisher nicht reagiert, obwohl im August 2010 auch das Oberverwaltungsgericht Münster das Handeln des LANUV NRW gegen den vormaligen Öko-Betrieb im vollem Umfang bestätigt hat. Diese hatte dem Legehennenhalter aufgrund fehlender Auslauffläche die Vermarktung der Eier als Bioware untersagt und das Biosiegel entzogen.

Es stellt sich die Frage, warum die Prüfungen der Vorwürfe einen so langen Zeitraum benötigen, so Norwich Rüße weiter. Auch dem Verdacht, dass der Betreiber eine größere – und damit nicht genehmigungsfähige – Anzahl an Legehennen am Fettenberger Weg eingestallt hat, wird weder von der Stadt Wuppertal noch von der Staatsanwaltschaft nachgegangen. Dabei hat sich der Petitionsausschuss des Landtages NRW 2010 deutlich geäußert, indem er empfahl, die Beobachtungen der AnwohnerInnen und des Bürgervereins ernst zu nehmen. Oftmals hätten sich die Vorwürfe als berechtigt herausgestellt.