Nr. 52: Schulmilch: Die Kuh muss vom Eis
Grundsätzlich ist diese Neuregelung durchaus nachvollziehbar, da auch für die Hausmeister eine gewisse Unsicherheit besteht, wenn sie die finanzielle Abwicklung der Milchbestellung über ihr eigenes Konto laufen lassen müssen. Gleichzeitig hat diese neue Aufgabenliste des Gebäudemanagements (GMW) aber dazu geführt, dass an verschiedenen Schulen die Versorgung der Kinder mit Milch eingestellt wurde, so Marc Schulz, schulpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion und Vorsitzender des Ausschusses für das GMW.
Obwohl die Vorgaben der Innenrevision schon seit Anfang des Jahres bekannt sind, wurden die Schulen erst zu Beginn dieses Schuljahres von den Hausmeistern über diesen neuen Sachverhalt informiert. Erst auf unsere Initiative hin wurde den Schulen eine Übergangsfrist bis zum 09.11. gewährt, um ein alternatives Verfahren zur Verwaltung des Geldes zu finden. Einige Schulen haben daraufhin die Bestellung eingestellt und warten nun erst einmal die Lösungsvorschläge der Verwaltung ab.
Die Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Schulmilch erfolgt im Rahmen eines Programms der Europäischen Kommission. Das für das Knochenwachstum der Kinder wichtige Calcium, das in der Milch enthalten ist, kann von Grundschulkindern nicht gespeichert werden und muss deswegen regelmäßig über die Nahrung bzw. Getränke eingenommen werden. Außerdem wirkt Milch leistungs- und konzentrationsfördernd. Leider erhalten nicht alle Kinder in ihrem Elternhaus die notwendige Versorgung, so dass das Milchprogramm durchaus auch eine sozialpolitische Komponente ist.
Wir wissen, dass die Verwaltung derzeit nach alternativen Verfahren für die Zeit nach der Übergangsregelung sucht. Schulen, die ihre Milchbestellung eingestellt haben, sollten noch einmal konkret angesprochen werden, um zu erreichen, dass sie weiterhin Milch an die Kinder verteilen. Außerdem müssen Lösungen gefunden werden, die die geringen Ressourcen in den Schulsekretariaten berücksichtigen und die Eltern und LehrerInnen nicht über Gebühr mit weiteren Aufgaben belasten. Statt auf unterschiedliche Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zu verweisen, sollte gemeinsam nach einer vernünftigen Regelung gesucht werden. Die, die am Ende der Kette stehen, werden es uns danken: die Kinder, so Schulz abschließend.