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Nr. 60: Schlechte Noten für Spielplatzangebot

8. September 2006

Bündnis 90/DIE GRÜNEN und FDP wollen den Kinder- und Jugendförderplan 2006 " 2009 ergänzen.

Paul Yves Ramette, jugendpolitischer Sprecher von Bündnis 90/DIE GRÜNEN: "Der Kinder- und Jugendförderplan 2006 " 2009 stellt fest, dass in neun von zehn Stadtbezirken ein zum Teil gravierender Fehlbedarf an Kinderspielflächen existiert. Antworten auf diesen Fehlbedarf bleibt die Verwaltung schuldig."

Betroffen ist vor allem Barmen. Dort steht nur die Hälfte der durch das Land vorgesehenen Spielflächen zur Verfügung.

Manfred Todtenhausen, für die FDP im Jugendhilfeausschuss: "Um die Spielmöglichkeiten auf den wenigen Spielplätzen siehts noch schlechter aus. Nicht selten sind die Spielplätze aufgrund von Anwohnerbeschwerden nur eingeschränkt nutzbar. So ist beispielweise der Spielplatz Mohrenstraße in Heckinghausen abends, an Wochenenden und an Feiertagen geschlossen. Wann aber", so Todtenhausen, "sollen die Kinder dort spielen, etwa zur Schulzeit?"

Kinder haben in der Stadt immer weniger Freiraum zum Spielen. Freiflächen, bespielbare Straßen oder Plätze in der Stadt sind rar geworden. Hinzu kommt, dass die Gesellschaft Kinderlärm als Belästigung empfindet, weshalb die Beschwerden und Klagen von Anwohnern gegen Spielplatzlärm zugenommen hat.

FDP und Bündnis 90/DIE GRÜNEN fordern mehr Platz für Kinder und beantragen die Öffnung der Schulhöfe, die Überprüfung der Nutzungseinschränkungen auf Spielplätzen nach neuester Rechtsprechung, die Umwidmung von Wohnstraßen in Spielstraßen oder verkehrsberuhigten Zonen sowie die Befassung des Verwaltungsentwurfs für einen "Stadtteilservice Wuppertal" in den zuständigen Gremien des Rates.

Todtenhausen: "Wuppertal wird nicht durch ständiges Bekunden familien" und kinderfreundlich, sondern indem wir Freiräume schaffen, in denen Kinder sich gut und altersentsprechend entwickeln können. Dies geht nicht hinter verschlossenen Türen, nicht ohne Ballspiele und schon gar nicht leise."

Ramette: "Auch der fünfte Antrag zielt in diese Richtung. Kinder mit Migrationshintergrund brauchen ihren Lebensumständen entsprechende Angebote. Kinder mit Migrationshintergrund haben eine deutlich schlechtere Ausgangssituation in der Schule, in der Ausbildung und beim beruflichen Einstieg. Diese Feststellung im Kinder- und Jugendförderplan ist aber nicht nützlich, wenn daraus keine Maßnahmen abgeleitet werden."

Der Kinder- und Jugendförderplan 2006 " 2009 ist ohne diese Ergänzungen unvollständig.

"Eine Familien- und kinderfreundliche Stadt wird mit dem vorliegenden Plan jedenfalls nicht erreicht", stimmen Ramette und Todtenhausen überein.

Die Anträge von Bündnis 90/DIE GRÜNEN und FDP sind unter Aktuelles – Anträge eingestellt.