Nr. 03: Rodung im Osterholz erscheint absurd und macht wütend – Interkommunale Zusammenarbeit als Lösung?
Angesichts der Rodung eines Waldstücks an der Grenze zwischen Wuppertal und Kreis Mettmann fordern die Fraktionen von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN im Stadtrat von Wuppertal und im Mettmanner Kreistag mehr interkommunale Zusammenarbeit, um zukünftig solche Naturzerstörung zu verhindern.
Nils Lessing, Grüner Kreistagsabgeordneter aus Mettmann und KULAN Ausschuss Vorsitzender dazu:
„Wir GRÜNE hätten uns eine Lösung zusammen mit den Betreibern des Steinbruches im Neandertal gewünscht. Hier bestehen Kapazitäten des Abraums der Kalkwerke Oetelshofen.“
Die Verhandlungen zwischen den Betreibern der Gruppe im Neandertal und der Kalkwerke Oetelshofen unter Beteiligung des Kreises Mettmann und dem Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sind im Dezember gescheitert.
„Gerade hier in den Kalkabbaugebieten im Kreis Mettmann könnte möglicherweise auch der Mitbewerber Lhoist Flächen für den Abraum zur Verfügung stellen. Auch wenn die Rodung auf Wuppertaler Gebiet stattfinden soll, kann ein interkommunales Vorgehen zu einer Alternative führen. Obwohl die angestrebte Rodung des Buchenmischwaldes rechtlich abgesegnet ist, halte ich dieses Vorhaben für völlig aus der Zeit gefallen und nicht klimagerecht. Hier musste die Ökologie hinter ökonomischen Gründen zurückstecken, was mich betroffen und wütend macht.“, so Lessing weiter.
Der Vorsitzende des Umweltausschuss und Wuppertaler Stadtrat, Ulrich T. Christenn, ergänzt:
„Die erlaubte Rodung des Waldstücks im Osterholz erscheint umso absurder, angesichts der vielen Gruben in nächster Umgebung. Aber die kommunalen Grenzen zwischen den Gruben und unterschiedliche Besitzverhältnisse haben die Suche nach Alternativen erschwert. Darum müssen die Stadt Wuppertal und der Kreis Mettmann die Zukunft des Kalkabbau in der Region gemeinsam planen. Die Landschafts- und Naturzerstörung der vergangenen Jahrzehnte durch den Kalkabbau darf so nicht weitergehen. Es muss aufhören, dass gesunder Wald – wie im Falle des Osterholz – oder wertvoller landwirtschaftlicher Fläche zerstört werden, nur um unbelastetes Erdmaterial abzulagern. Hätte es früher gemeinsame Gespräche zwischen den Kommunen mit der Bezirksregierung und den beteiligten Unternehmen geben, dann wären die möglichen Alternativen für den Abbau auch umsetzbar gewesen.“