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Nr. 60: Rettungswege retten Leben – wenn sie frei sind

5. Oktober 2022

Dass die Feuerwehr in Wuppertal bereits seit Jahren Probleme beim Erreichen von Einsatzorten hat, wird immer wieder von Kräften vor Ort berichtet. Schon vor zwei Jahren konnten wir in einem Video vom nächtlichen Besuch unseres Fraktionsvorsitzenden Paul Yves Ramette in der Nordstadt erkennen, wie eng es im Notfall wird
-> https://fb.watch/fODwakflXg/ .

In der Berichterstattung über den Großbrand in der Elberfelder Nordstadt vom 25. auf den 26. September 2022 wurde erwähnt, dass insbesondere durch nicht ordnungsgemäß geparkte PKW in Kreuzungsbereichen die Anfahrt der Feuerwehr zur Einsatzstelle verzögerten, da sie durch die so verengten Straßen nicht weiterfahren konnten. Darüber sollen geparkte Fahrzeuge den Zugang zu Hydranten versperrt und dadurch den Zugang zum Löschwasser erschwert haben.
Vergangene Nacht (04. – 05.10.2022) kam es in der Südstadt wohl wieder zu versperrten Rettungswegen. Erneut kam die Feuerwehr dadurch später zu einem Wohnhausbrand.

Eine GRÜNE Anfrage im Ausschuss für Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit und BA ESW an die Verwaltung soll nun unter anderem klären, welche Hindernisse für die Einsatzkräfte bei diesem und anderen Fällen seit 2018 vor Ort bestanden, ob bereits Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen gezogen wurden und wie Verstöße wie das „Gehwegparken“ aktuell gewichtet und behandelt werden.

Sascha Schäfner, ordnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE GRÜNEN:
„Das Problem ist nicht neu, es hat sich aber nach und nach verschlimmert. Die Stadt Wuppertal muss nicht zuletzt aus drohenden Haftungsgründen für entstandene Schäden, die nicht durch die Feuerwehr minimiert werden können, da sie nicht einmal bis zum Einsatzort kommen, handeln. In meiner Nachbarschaft in der Nordstadt stellt man sich die Frage. „Was passiert, wenn es bei mir brennt?“ Das Vertrauen in unsere Stadt wird geringer, wenn sie keine Sicherung der Versorgung in Notsituationen gewährleisten kann.“


Frank ter Veld,
Stadtverordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss:
„Wir sollten nicht warten, bis die Feuerwehr das nächste Mal nicht zu ihrem Einsatzort kommt und Menschen sterben. Im Falle eines Not-Großeinsatzes bei Gasaustritt oder ähnlichen Großkalamitäten ist es aktuell unmöglich, die Häuser zu erreichen und Menschen zu retten. Hier besteht größter Handlungsbedarf. Konsequenzen bei den kommunalen Ordnungsbehörden hinsichtlich der Einhaltung der Parkordnungen sind kein Zeichen von Pedanterie, sondern können Sicherheit gewährleisten. Rettungswege retten Leben, aber nur, wenn sie frei sind.“