Nr. 68: Planloses Herumstochern beenden
Unter dem Titel: "Planung von Gewerbegebieten in Wuppertal gezielt vorantreiben! Städtisches Leitbild ernst nehmen " Flächenverbrauch nachhaltig verringern" legt die Ratsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN eine umfangreiche Anfrage und einen Antrag zur Ratssitzung am 28. Juli 2003 zum Thema Gewerbeflächen vor. Damit reagiert die bündnisGRÜNE Ratsfraktion auf die Tatsache, dass ein längst angekündigtes Gesamtkonzept für Gewerbegebiete in Wuppertal immer noch nicht vorliegt, allerdings alles daran gesetzt wird, den Wuppertaler Agenda-Prozess, der sich in der Trias von Sozialem " Ökonomie " Ökologie begründet, nachhaltig in Frage zu stellen.
"In Wuppertal sind unterschiedliche Gewerbeflächen zur Ausweisung, Entwicklung und Veräußerung auf der grünen Wiese geplant, obwohl eine große und bekannte Zahl an bebauten und unbebauten Gewerbeflächen im Stadtgebiet und teilweise im Innenstadtbereich vorhanden ist," meint Lorenz Bahr, planungspolitischer Sprecher der bündnisGRÜNEN Ratsfraktion.
"Bis heute liegt kein Konzept vor, wie die drei großen, die darüber hinaus geplanten kleineren, geschweige denn die bebauten und unbebauten Gewerbeflächen in Wuppertal entwickelt werden sollen. Man erhält den Eindruck, als wolle Wuppertal keine neuen Gewerbebetriebe ansiedeln."
Die GRÜNEN wollen in ihrer Anfrage nicht allein wissen, wann die Stadtverwaltung Wuppertal ein Gesamtkonzept zur Entwicklung von Gewerbeflächen vorlegt, sondern auch wie Brachflächen strategisch in dieses Konzept mit einbezogen werden können, an welchen Problemen Neuansiedlungen Gewerbetreibender scheitern und speziell was der aktuelle Sachstand zur Kleinenhöhe und zum ehemaligen Rangierbahnhof Vohwinkel ist.
"Wenn Stadtverwaltung und Politik die Absichtsbekundungen zur neuen strategischen Steuerung in Wuppertal, die derzeit in allen Ausschüssen diskutiert werden, ernst nähmen, dann würden sie auch bei der zukünftigen Ausweisung von Gewerbeflächen zurückhaltender sein. Wir haben derart viele Flächen, auf die wir sofort zurückgreifen könnten, wenn wir sie nur in den Blick nähmen und sie aktiv erschließen würden. Wir sollten uns einen weiteren Flächenfraß sparen. Alles andere folgt keinem stringenten Konzept, sondern ist planloses Herumstochern."
Deswegen beantragt die Ratsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN nun das angekündigte Gesamtkonzept für Wuppertaler Gewerbegebiete auf der Grundlage eines nachfrageorientierten und flächenschonenden Flächenmanagements und die Umbenennung des Stadtentwicklungsausschusses in ´Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung´. Insbesondere mit der Umbenennung des Ausschusses soll deutlich gemacht werden, dass sich Politik und kommunale Gremien zukünftig wieder einer strategischen Steuerung von Wirtschafts- und Beschäftigungsfragen widmen.