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Nr. 13: Offene Ganztagsgrundschule

15. September 2003

Auf Einladung der grünen Landtagsabgeordneten Sylvia Löhrmann haben sich die schul- und jugendpolitischen SprecherInnen der grünen Ratsfraktionen von Wuppertal, Solingen und Remscheid getroffen, um über Stand und Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich im Bergischen Städtedreieck zu diskutieren.

"Die offene Ganztagsschule ist ein zentrales Vorhaben der Bildungspolitik auf Landesebene, das für Kinder im Grundschulalter mehr Zeit für Bildung und Erziehung schafft. Im jetzt beginnenden Schuljahr beteiligen sich landesweit bereits 240 Schulen, die z.T. hervorragende Konzepte zur Umsetzung entwickelt haben," erläutert die bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion.

"Im Bergischen sind leider nur zwei Solinger Schulen dabei. Warum dies so ist und ob es Möglichkeiten der Unterstützung gibt " dies wollte ich gerne im Gespräch mit den bergischen Grünen herausfinden."

"Die Gründe für den recht schleppenden Beginn in Wuppertal sind vielfältig; wesentlich war jedoch, dass einerseits der recht knappe Zeitrahmen vom Erlass bis zur Anmeldefrist einer sehr aktiven und vorwärts treibenden Fachverwaltung als Unterstützung für interessierte Schulen bedurft hätte, andererseits es aber auch an einer klaren politischen Mehrheit zur OGS fehlte," so Gerhard Schäfer, schulpolitischer Sprecher der Bündnisgrünen in Wuppertal. "Durch die Notwendigkeit, so viele AkteurInnen unter einen Hut zu bringen, zeigte es sich wieder einmal, dass die Vernetzung zwischen Schul- und Jugendhilfepolitik dringend verbessert werden muss!"

"Ähnlich schwierig gestaltete sich der Prozess auch in Remscheid. Das Projekt Offene Ganztagsgrundschule stellt einen sehr hohen Anspruch an die Zusammenarbeit klassischer Einzelbereiche, die über Jahrzehnte eher als Gegenüber denn als "Kämpfer in gemeinsamer Sache" gewachsen sind. Um eine solche Zusammenarbeit tatsächlich umzusetzen, war die Zeit auch für unsere Stadt einfach zu kurz," erläutert Jutta Velte. "Für die Überzeugungsarbeit in den nächsten Monaten wollen wir mit Sylvia Löhrmann einige "Erfahrungsveranstaltungen" machen; wenn interessierte Schulen " und die gab es ja in Remscheid " hören, wie die Umsetzung des Projektes funktioniert, wird das die Einführung auch bei uns sicherlich unterstützen."

"Dass sich einzig in Solingen zwei Schulen an der Offenen Ganztagsschule beteiligen, liegt an sehr unterschiedlichen Faktoren," so Oliver Janßen. "Sehr wichtig ist jedoch, dass die Schullandschaft hier sehr vielfältig ist, es bereits eine gute Zusammenarbeit über die Schulformen hinweg gibt und ein breiter Konsens über die Notwendigkeit besteht, umfassende Angebote für Kinder zu gewährleisten. Zudem haben wir mit Herrn Hoferichter einen Schuldezernenten, der sich die Beteiligung Solinger Schulen an dem Projekt Offene Ganztagsschule zueigen gemacht hat."

Das Gespräch war sehr konstruktiv und hat die stadtspezifischen Besonderheiten bei der Umsetzung des Projektes gezeigt. Es wurde aber auch deutlich, dass trotz aller Anfangsschwierigkeiten ein "Boom" von Anmeldungen auch im Bergischen Städtedreieck im kommenden Jahr zu erwarten ist.

"Wir werden uns von nun an in regelmäßigen Abständen zu Bildungsthemen treffen," so die Landtagsabgeordnete. "Der Gesprächsbedarf ist hoch, die Themen sind vielfältig und eine regionale Zusammenarbeit stärkt die Grünen auch vor Ort. Für uns Grüne ist klar: die Kinder stehen im Mittelpunkt, in ihrem Interesse wollen wir unsere Schulen zu Häusern der Lebens und Lernens weiter entwickeln."