Nr. 29: Klare Orientierung von SPD, CDU und FDP:
In seiner gestrigen Sitzung stimmte der Umweltausschuss einstimmig der Bebauung einer Grünfläche an der Roßkamper Straße mit hoher Biotop-Funktion zu. Da der Stadtverordnete Guido Gehrenbeck samt seinem Stimmrecht zur SPD-Fraktion wechselte, um „dort eine klare Orientierung zu finden“, verlor die bündnisgrüne Fraktion ihr Stimmrecht und konnte sich nur argumentativ gegen die geplante Bebauung aussprechen.
So wurde ohne Beteiligung der GRÜNEN der Bereich zwischen den Häusern Roßkamper Straße Nr. 82 und Nr. 90 für den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern freigegeben.
Bereits im August 2002 machte die Fachverwaltung in einer Stellungnahme deutlich, dass eine Änderung des Bebauungsplanes zur Errichtung von Wohngebäuden an dieser Stelle für bedenklich gehalten wird und auch die Nachbargemeinde Solingen diese Einschätzung teilt. Eine Bebauung würde eine deutliche Verschlechterung des Biotopverbundes zwischen den Freiflächen in Vohwinkel und angrenzenden land- und forstwirtschaftlichen Flächen in Solingen zur Folge haben. Im Sinne des städteübergreifenden Biotopverbundes sollte daher die Fläche von einer Bebauung freigehalten und als von Bäumen geprägte Grünfläche entwickelt werden. Auch die untere Landschaftsbehörde kam bei ihrer ersten Überprüfung zu dem Ergebnis, dass eine Festsetzung als Wohnbaufläche den Zielsetzungen des Bundesnaturschutzgesetzes widersprechen würde.
In einer erneuten Überprüfung der Unteren Landschaftsbehörde im Februar diesen Jahres sprach diese sich jedoch für eine gemäßigte Bebauung aus.
„Wir halten diese zweite Prüfung während der Winterzeit, in der die ausgeprägt Biotop-Funktion angesichts der ruhenden Fauna und Flora schlecht erkennbar ist, für unseriös. Wir haben gestern eine Prüfung in der naturaktiven Zeit Frühling und Sommer gefordert, die jedoch von den Mitgliedern des Umweltausschusses abgelehnt wurde“, so der umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Lorenz Bahr. „Hätte diese erneute faunistische Prüfung in der warmen Jahreszeit gezeigt, dass eine Biotopfunktion dieser Fläche nicht erkennbar ist, hätten auch Bündnisgrüne für eine Bebauung gestimmt.