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Nr. 21: Keine Schließung der Stadtteilbibliotheken

28. Februar 2002

Gegen den Vorschlag des Verwaltungsvorstandes, aus Gründen der Haushaltskonsolidierung Stadtteilbibliotheken zu schließen, sprachen sich gestern Ratsfraktion und Partei von Bündnis 90/DIE GRÜNEN aus. Auch sehen sie keinen Grund, von dem Konzept der noch vorhandenen Schulbibliotheken leichtfertig abzuweichen.

"Wir werden uns nicht an einer Debatte beteiligen, in der eine zentrale und unverzichtbare Stadtbibliothek gegen starke und aus unserer Sicht ebenso unverzichtbare Stadtteilbibliotheken ausgespielt wird. Vielmehr stellt sich für uns die Frage, wie das dezentrale Bibliotheksystem erhalten bleiben kann,î so der neue grünen Vorstandssprecher, Michael Hohagen, in einer Mitgliederversammlung gestern.

In ihrem Beschluss folgten die Grünen einem Vorschlag ihrer Fraktion: 26.000 NutzerInnen der Zentral- und Stadtteilbibliotheken sind bereit, ihren Anteil für den Erhalt ihrer Wuppertaler Bibliotheken zu leisten. Andersherum würden den Wuppertaler Bibliotheken viele NutzerInnen den Rücken kehren und die Gebühreneinnahme drastisch verringern, wenn nicht in Zukunft ein weiterhin attraktives Angebot erhalten bliebe.

"Eine Gebührenerhöhung um Ä 5,- jährlich, das sind 42 Cent monatlich, macht die zur Debatte stehende Schließung der Stadtteilbibliotheken obsolet. Wir halten diesen Solidarbeitrag für sachlich begründet und finanzpolitisch vertretbar, wohlwissend, dass wir an einem Tabu rütteln,î so Peter Vorsteher, finanzpolitischer Sprecher und Fraktionssprecher der Bündnisgrünen im Rat.

In Sachen Schulbibliotheken gilt es nach Auffassung der Grünen zu prüfen, ob nicht Stadtteilbibliotheken mit Schulbibliotheken örtlich zusammengelegt oder personell zusammengefasst werden könnten. Auch ist zu prüfen, ob nicht die Schulbibliotheken so für die Stadtteile zusätzlich und kostenneutral zur Verfügung stehen würden.

"PISA und die Folgen macht deutlich, dass wir in Wuppertal gemeinsam alles daran setzen müssen, den guten Standard aller Bibliotheken zu erhalten, ohne gleichzeitig neue Haushaltslöcher aufzureißen,î so der schulpolitische Sprecher der bündnisgrünen Ratsfraktion, Peter Menke. "Wir ziehen diese Überlegungen und Prüfungen einer voreiligen Schließung jeder Bibliothek in Wuppertal vor.î