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Nr. 21: Keine englischen Verhältnisse in Wuppertaler Bussen!

20. Februar 2003

Die GRÜNE Ratsfraktion spricht sich eindeutig für eine Sicherung der Qualität des öffentlichen Nahverkehrs aus.

Eine radikale Privatisierung, wie jüngst von der Wuppertaler FDP gefordert, ist mit den Bündnisgrünen nicht zu machen.

Paul Yves Ramette, Stadtverordneter der GRÜNEN Fraktion:

"Zu welchen – für die BenutzerInnen teilweise lebensgefährlichen – Zuständen eine solche Privatisierung des Nahverkehrs führt, kann man tagtäglich am Beispiel der englischen Eisenbahn beobachten. Mit trauriger Regelmäßigkeit kommt es dort wegen mangelnder Investitionen in die Sicherheit zu tödlichen Unfällen. Einen ÖPNV, der ein Sicherheitsrisiko darstellt, wünschen sich die WuppertalerInnen jedoch nicht", so Ramette.

Die Bündnisgrünen appellieren an alle Ratsparteien, die anstehenden notwendigen Veränderungen im ÖPNV sachlich zu diskutieren. Die Gefahr des Wegfalles ganzer Linien eigne sich nicht für parteipolitische Schnellschüsse.

"Letztlich muss auch Herr Henke akzeptieren, dass das fahrende Personal der WSW vielfach durch Outsourcing in die Verkehrs-Service-Gesellschaft (VSG) und die Einbeziehung privater Busunternehmer in die Linien schon jetzt teilweise erheblich niedrigere Löhne erhält. Somit haben die Fahrerinnen und Fahrer schon jetzt in großem Umfang zur Sicherung des ÖPNV beigetragen. Der weitere Umbau des ÖPNV-Systems kann nach Meinung der GRÜNEN nur gemeinsam mit den BenutzerInnen und Beschäftigten geschehen."

Die GRÜNE Fraktion verweist auf Vorstellungen aus Berlin, die so weit gehen, aus den bislang angestellten BusfahrerInnen selbständige "Ich-AGs" à la Hartz-Konzept machen zu wollen. Der FDP könnten derartige Vorstellungen möglicherweise gefallen, das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft wäre allerdings ad absurdum geführt.