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Nr. 94: Jede weitere Freigabe der Ladenöffnungszeit steht gegen die Interessen der VerbraucherInnen

8. Oktober 2004

"Jede weitere Ausdehnung der Ladenöffnungszeit geht gegen die Interessen der BürgerInnen von Wuppertal. Schon heute sehen wir, dass die bisherigen ÷ffnungszeiten in unserer Innenstadt weder in den Abendstunden noch am Samstag ausgeschöpft werden.

Eine weitere Ausdehnung der ÷ffnungszeiten würde NRW-weit zu einem weiteren Geschäftesterben in den Innenstädten und einer noch größeren Konzentration auf der grünen Wiese führen. Vielfalt und Qualität gingen verloren. Außerdem würden die höheren Personal- und Betriebskosten umgelegt werden, und diese Zeche müssen dann die VerbraucherInnen mit höheren Preisen zahlen.

Ganz abgesehen davon wäre eine Ausweitung der Arbeitszeiten für die überwiegend weiblichen Beschäftigten im Einzelhandel weder vereinbar mit Familie noch mit Pflege von Angehörigen. Sie würde zur Schaffung weiterer geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse führen – zu Lasten von existenzsichernden Arbeitsplätzen.

Es ist nachweislich ein absoluter Irrglaube, dass durch eine Ausweitung der ÷ffnungszeiten die Menschen in unserer Stadt mehr kaufen würden. Der Euro vermehrt sich nicht dadurch, dass man ihn nach 20 Uhr ausgeben kann. Auch familienpolitisch ist eine Ausweitung der ÷ffnungszeiten wenig hilfreich und in unserer Politik muss Familienfreundlichkeit größer geschrieben werden als Konsumfreundlichkeit.

Kurz gesagt, eine Ausweitung ist weder sozial- noch familienpolitisch sinnvoll und auch aus Sicht der Stadtentwicklung abzulehnen.“