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Nr. 51: GRÜNER Ratsantrag:

19. Mai 2003

Die GRÜNE Ratsfraktion hat heute für die Ratssitzung am 02.06.2003 einen Antrag eingereicht, in dem der Erhalt des Fuhlrottmuseums und die Weiterführung von Ausstellungen abgesichert werden sollen. Auch der BUND hatte eine entsprechende Forderung aufgestellt, der Kulturausschuss hatte sich ebenfalls schon aus fachlicher Sicht für einen Erhalt des Museums ausgesprochen.

Der Antrag im Wortlaut:

1. Der Erhalt des Fuhlrott-Museums als Naturkundemuseum für das Rheinland ist sicherzustellen.

2. Die Stelle des Museumsleiters wird wiederbesetzt.

3. Die bisherigen Stellen werden erhalten.

4. Ausstellungen werden auch in Zukunft, z.B. auch zu Themen der Lokalen Agenda und zur nachhaltigen Entwicklung, konzipiert und gezeigt, dazu ist ein Konzept aus fachlicher Sicht zu erarbeiten.

Der Rat der Stadt hält die Verlagerung der Ausstellung in die Zoosäle für sinnvoll, auch unter dem Gesichtspunkt von Synergieeffekten.

Die Verwaltung wird daher beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten.

Darüber hinaus wird die Verwaltung gebeten, zu prüfen,

1. ob bei einer Neuorientierung des Museums als wichtigem außerschulischen Lernort Forderungen aus der aktuellen Bildungsdiskussion aufgegriffen und umgesetzt werden können,

2. ob eine Zusammenarbeit mit Wuppertaler Institutionen oder Firmen, wie sie z.B. mit dem Bayer-Labor bereits besteht, auch mit dem Wuppertal Institut oder anderen Instituten im Sinne einer Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis möglich und sinnvoll ist.

Begründung:

Nach dem Weggang von Prof. Schleich und dem zu erwartenden Auslaufen der AB Maßnahmen wird eine gravierende Änderung im Fuhlrott-Museum eintreten, die bedauerlicherweise nicht im Kulturausschuss diskutiert wurde. "Jeder Abschied ist jedoch gleich auch ein neuer Anfang" (Hermann Hesse), dessen Chancen zu ergreifen und positiv neu zu gestalten sind. Das Museum ist aufgebaut auf viel bürgerschaftliches Engagement und wird auch heute noch in manchen Gebieten davon mitgetragen. Damit besitzt die Stadt einen großen Schatz, den es zu pflegen gilt. Die Sammlungen haben großen wissenschaftlichen Wert, manche Exemplare sind nicht zu ersetzen, weil ausgestorben. Sammlungen aus der Vergangenheit und aus der heutigen Zeit müssen der Nachwelt erhalten bleiben, damit bestimmte wissenschaftliche Fragestellungen auch in Zukunft beantwortet werden können. Das Museum ist Ort der Bildung im Naturbereich und hat große Bedeutung für die Schulbildung. In der Wuppertaler Kulturlandschaft nimmt es aufgrund seines Forschungs-, Bildungs- und Kulturauftrages eine besondere Stellung ein und hat damit einen öffentlichen Auftrag. Dieser Auftrag kann nur, da es nicht rentierlich sein kann von seiner Natur her, im Sinne der öffentlichen Daseinsvorsorge wahrgenommen werden.

Ein Natur- und Umweltmuseum, angesiedelt in der Nähe zum Zoo, im Themenbereich nahe angesiedelt am aktuellen Geschehen in der Stadt und im wissenschaftlichen Bereich könnte ein Highlight für Wuppertal werden. Eine sorgfältige Prüfung dieser beschriebenen und vielleicht noch weiterer kreativer Möglichkeiten und eine, wenn machbar, baldige Umsetzung wäre die bessere Alternative als einer "Konservierung" des Museums. "Nachhaltigkeit sichtbar zu machen wäre eine spannende Aufgabe in einem Museum" (Zitat Prof. W.D. Grossmann aus dem Hearing zum Fuhlrott-Museum)