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Nr. 57: GRÜNE zum Landschaftsplan Wuppertal-Nord:

17. Juni 2002

"Alles in allem eine mustergültige Fleißarbeit, für die Respekt und Anerkennung ausgesprochen werden muss," kommentiert Lorenz Bahr, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. "Allein im Detail steckt der Widerspruch, so dass wir uns fragen müssen, ob zuerst das Huhn oder das Ei war", so Lorenz Bahr weiter.

Denn der Landschaftsplan Wuppertal-Nord wird zeitgleich mit der Überarbeitung des Flächennutzungsplan-Entwurfes 2002 (FNP) offengelegt. Und hier entstehen Nutzungskonflikte z.B. bei den Flächen Kleine Höhe, Radenberg, An der Bük, Im Lehmbruch etc., die einerseits schützenswert erscheinen, andererseits aber zur Wohn- bzw. Gewerbebebauung vorgesehen sind.

"Widersprüche, die im Parallelverfahren pragmatisch, allzu pragmatisch von der Stadtverwaltung gelöst werden", meint Guido Gehrenbeck, stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses. "Denn vergleichbare Flächen, die nach Einschätzung der Verwaltung monoton und stark anthropogen überformt wirken (z.B. Kleine Höhe, Schöller), werden je nach aktuellem Planungsstand mit unterschiedlichen Entwicklungszielen im Landschaftsplan ausgewiesen, in Teilflächen zerstückelt und geschützt bzw. temporär aufgegeben."

Das Ziel eines derart temporären Landschaftsschutzes liegt auf der Hand: "Die Kleine Höhe laut FNP realisieren – koste es, was es wolle " und sich dabei nicht schon im Vorfeld selbst die Hände durch den Landschaftsschutz zu binden. Die Landschaftsplanung Wuppertal-Nord wird also angepasst an die Flächennutzungsplanung und den hier von CDU-SPD-FDP erklärten Wunsch, mehr Gewerbe- und Wohnbauflächen auf der schützenswerten, grünen Wiese auszuweisen, als aktuelle Bevölkerungsstatistiken notwendig machen", so Lorenz Bahr und Guido Gehrenbeck übereinstimmend.

Aus bündnisgrüner Sicht müsste es genau andersherum sein:

Die Flächennutzungsplanung ist an dem Landschaftsschutz zu orientieren, so wie es das Gesetz vorsieht.

Lorenz Bahr abschließend: "Der FNP ist das Ei und war in Wuppertal noch vor dem Huhn da!"