Nr. 39: GRÜNE zum Internationalen Tag gegen den Lärm: Weniger Lärm = mehr Attraktivität für Wuppertal
Zum morgigen internationalen Tag gegen den Lärm nimmt der umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion und OB-Kandidat Lorenz Bahr Stellung:
"Auch in Wuppertal ist es an vielen Stellen einfach zu laut, wir wollen diesen Zustand nicht länger hinnehmen und fordern von Stadtverwaltung und Politik den Einstieg in die gesetzlich vorgeschriebene Lärmminderungsplanung. Verkehrslärm ist eine der größten Umweltbelastungen für die Bevölkerung. Verkehrslärm erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, beeinträchtigt die Lebensqualität und stört den Schlaf, das Arbeiten sowie das Lernen.
Die Auswirkungen sind sichtbar: Besonders an den verkehrsreichen Straßen in Wuppertal stehen viele Wohnungen leer, dies führt zu einem Wertverfall von Häusern und Grundstücken und ist auch ein soziales Problem: Wer es sich leisten kann, zieht in eine ruhigere Gegend, wer nicht, bleibt und leidet. Wir werden daher eine Initiative zur Verminderung von Lärm starten und beantragen in der Juli-Sitzung des Umweltausschusses die Erstellung eines Lärmminderungskonzeptes."
Lärmminderung ist gesetzliche Pflichtaufgabe der Gemeinden: Seit 1990 verpflichtet der §47a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BimSchG) die Kommunen zu Lärmminderungsplänen. Da bisher europaweit noch nicht genug getan wurde, muss nun eine neue EU-Umgebungslärmrichtlinie bis Mitte Juli in nationales Recht umgesetzt werden. Grund genug auch in Wuppertal aktiv zu werden. Lärm ist nach Meinung der BundesbürgerInnen eine der größten Umweltbelastungen. Mit weitem Abstand größter Störfaktor ist der Verkehrslärm (weit vor Industrie-, Nachbarschafts-, Freizeit-, Baustellen- und sonstigem Lärm). Straßenverkehrslärm dominiert seinerseits weit vor Schienen- und Flugverkehrslärm.
"Natürlich wollen wir keine Friedhofsruhe in Wuppertal und wenden uns keineswegs gegen die Begleiterscheinungen urbanen Lebens. Doch mit geeigneten Maßnahmen können wir durch Lärmminderung die einzelnen Stadtbezirke attraktiver und lebenswerter gestalten. Als Beispiele möchte ich hier nur die flächendeckende Einführung von Tempo 30 Zonen außerhalb der Hauptverkehrsstraßen, die Ausweitung der Fußgängerzonen oder die Einführung von autofreien Wohngebieten nennen. Wir wenden uns in erster Linie gegen vermeid- bzw. verminderbare Belästigungen durch den allgegenwärtigen Verkehrslärm. Auch wollen wir Verkehrslärm nicht einseitig nur auf das Auto fixieren. Klar ist, dass an bestimmten Stellen des Stadtgebiets der Schienenlärm auch ein großes Problem ist. Während jedoch die WSW bei der Sanierung der Schwebebahn sogenannte Flüsterschienen verbaut haben, gibt es bei der Deutschen Bahn allerdings noch großen Nachholbedarf", so Lorenz Bahr abschließend.