Nr. 4: GRÜNE: Zeitdruck ist kein guter Berater für das Projekt Nordbahntrasse
Zu der hitzigen Debatte um die Ausnahmegenehmigung zur Entfernung von Fledermäusen im Engelnbergtunnel nimmt die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN folgendermaßen Stellung:
Mit Sorge haben wir die erteilte Ausnahmegenehmigung für die Durchführung von Bauarbeiten im Engelnberg-Tunnel zur Kenntnis genommen, so Bettina Brücher, Stadtverordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses. Das damit verbundene Umsetzen von Fledermäusen während ihres Winterschlafes halten wir für höchst problematisch. Aus unserer Sicht wurde hier unnötigerweise ein Konflikt zwischen dem Projekt Nordbahntrasse und dem Natur- und Umweltschutz verschärft, der mit etwas mehr Geduld hätte vermieden werden können.
Die Umwandlung der Nordbahntrasse in ein Rad- und Wanderweg ist ein äußerst ökologisches Projekt und für Wuppertal zu wichtig als dass es durch zweifelhafte Aktionen gefährdet werden sollte. Wichtig ist ein abgestimmtes, einwandfreies Verfahren, das einer juristischen Überprüfung standhält. Mit dem kurzfristig von der Bezirksregierung verhängten Baustopp wird deutlich, dass sich die Stadt Wuppertal mit der Erteilung der Ausnahmegenehmigung auf dünnes Eis begeben hat.
Fledermäuse sind glücklicherweise in Wuppertal heimisch und verdienen unseren Schutz.
Die Vorstellung, dass sie während ihres Winterschlafes umgesiedelt werden und dadurch in Lebensgefahr geraten können, weil die Bereitschaft fehlt, bis zum Frühjahr zu warten, stößt bei Tierschützern und Naturliebhabern auf Unverständnis. Die Arbeiten im Tunnel dann zu beginnen, wenn die Fledermäuse aus dem Winterschlaf erwacht sind und die Chance haben, neue Lebensräume zu finden, wäre mit Sicherheit die bessere Lösung gewesen.
Wir appellieren an alle UnterstützerInnen des Projektes Nordbahntrasse, zu denen natürlich auch die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zählt, mehr Verständnis für die Belange des gesetzlich verankerten Umwelt- und Naturschutzes zu zeigen.