Nr. 77: GRÜNE wollen Ausbau des Gemeinsamen Unterrichts
Sylvia Löhrmann, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Landtag NRW:
„Auf Landesebene setzen wir uns für ein Bildungssystem ein, in dem Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen. Das Beispiel des Gymnasiums am Kothen zeigt, dass alle Kinder davon profitieren. Wir wollen, dass Eltern einen Rechtsanspruch auf freie Wahl der Schule für ihre Kinder erhalten. Kein Kind darf gegen seinen bzw. gegen den Willen seiner Eltern einer Förderschule zugewiesen werden, sondern hat ein Anrecht auf den Besuch einer Regelschule.“
Lorenz Bahr, Stadtverordneter, Mitglied im Landschaftsverband Rheinland und Oberbürgermeisterkandidat der GRÜNEN Wuppertal:
„Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen künftig nicht mehr besondere Förderschulen besuchen, sondern weitgehend in das Regelschulsystem integriert werden. Um flächendeckend gemeinsamen Unterricht anbieten zu können, müssten sich nur 20% der Regelschulen für Gemeinsamen Unterricht entscheiden und darauf einstellen. Um den Druck auf die Bildungslandschaft zu erhöhen, muss deshalb öffentlich darüber nachgedacht werden, dass entweder jede zweite Förderschule aufgelöst oder mindestens zu einer integrativen Schule weiterentwickelt wird. Mein Ziel ist, dass zukünftig in jedem Wuppertaler Stadtbezirk zwei Schulen Gemeinsamen Unterricht anbieten.
Auch die Stadt Wuppertal muss Vorbildfunktion übernehmen. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass mindestens sechs Prozent der Ausbildungsplätze für junge Erwachsene mit Behinderung vorgehalten werden, nachdem ich erfahren habe, dass die Stadt Wuppertal als größter Arbeitgeber vor Ort nicht bereit oder in der Lage war, zwei Jugendliche mit Behinderung auszubilden, bei denen das gesamte Hilfesystem bereits organisiert war und die Ausbildungskosten auch durch das Arbeitsamt übernommen worden wären.“