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Nr. 3: Grüne warnen vor faktischer Aufhebung der Schulbezirke

8. Januar 2002

In der Umsetzung würde dies bedeuten, dass Kinder schon ab 6 Jahren den Schulweg nicht mehr zu Fuß zurücklegen können, sondern auf den Bus oder auf Fahrten mit den Eltern angewiesen sind.

Die Problematik wird sich noch verschärfen, wenn die Planungen des NRW-Ministerpräsident Clement berücksichtigt werden, der Kinder schon im Alter von 5 Jahren einschulen möchte.

Ursel Simon, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion: "Zur Entwicklung von Kindern gehört es auch, Schulwege allein zu bewältigen. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Verkehrserziehung. Kinder müssen lernen, sich sicher im Straßenverkehr bewegen zu können. Auch ist es für Kinder wichtig, am Nachmittag ihre SchulkameradInnen fußläufig erreichen zu können, sonst steht zu befürchten, dass die Kontakte zu MitschülerInnen allein auf die Schule beschränkt bleiben. Der Übergang von Kindergarten und Schule würde noch gravierender, weil bestehende Freundschaften durch den Besuch anderer Schulen aufgelöst werden; selbst bei örtlicher Wohnnähe wird dann keine gemeinsame Grundschule besucht. "

Aus sozial- und schulpolitischer Sicht halten es die GRÜNEN für verfehlt, wenn im gesamten Wuppertaler Stadtgebiet die Schulbezirksgrenzen aufgehoben werden.

Ursel Simon führt aus: "In dem Fall würden zwangsläufig einige Schulen, die über eine größere Lobby verfügen, von Eltern favorisiert werden, z.B. angesehene "Eliteschulen". Für finanzschwächere Eltern in benachteiligten Bezirken mit hohem AusländerInnenanteil blieben dann zwangsweise nur noch die Schulen ohne Lobby. Die negativen Konsequenzen für einzelne Stadtteile und Schulen kann man sich schnell ausmalen. Dies kann Politik nicht verantworten, die GRÜNEN werden sich gegen diese faktische Aufhebung der Schulbezirksgrenzen aussprechen."