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Nr. 12: GRÜNE setzen auf Bodenschutz – Golfangebot ist ausreichend

15. Februar 2005

Anja Liebert, Stadtverordnete und planungspolitische Sprecherin: "Neben der geplanten Ausweisung der Kleinen Höhe als Gewerbefläche stehen Flächen für die Erweiterung des Golfplatzes Haan-Düsseltal auf Wuppertaler Stadtgebiet, die Golf-Übungsanlage am Aprather Weg und die Erweiterungsfläche für den Golfplatz Bergisch Land in der aktuellen Diskussion. Jetzt ist Gelegenheit Prioritäten für den Boden- und Flächenschutz zu setzen. Sind Flächen erst einmal in Golfanlagen umgewandelt, gibt es kein Zurück mehr. Einen ökologischen Wert von Golfanlagen können wir nicht erkennen.

Wuppertal hat sich den Zielen einer nachhaltigen Stadtentwicklung verschrieben. In diesem Sinne muss neben der Verbesserung der sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen auch im Bereich der ÷kologie der Bodenschutz und der Flächenerhalt angemessene Berücksichtigung finden. Der Flächenverbrauch für Verkehr und Bebauung, die Versiegelung von Böden, intensive Landwirtschaft sind dafür verantwortlich, dass gesunde Böden und Freiflächen immer stärker reduziert werden."

Die am vergangenen Freitag im Rathaus Barmen durchgeführte Fachtagung zum Bodenschutz hat mehr als deutlich gemacht, wie sensibel die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung mit dem Verbrauch und Schutz von Böden und Flächen umgehen müssen. Böden haben wichtige Funktionen: Sie bilden die Grundlage für unsere Ernährung, sie sind selbst Lebensraum für vielfältigste Bodenbewohner, sie filtern Schadstoffe und können dadurch bis zu einem gewissen Grad das Grundwasser schützen, und sie speichern Regenwasser und helfen so gegen Überschwemmung vorzubeugen. Dennoch machen beispielsweise Versiegelungen, Schadstoffbelastungen und Erosionen dem Boden schwer zu schaffen.

Bettina Brücher, Stadtverordnete und umweltpolitische Sprecherin: "Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN spricht sich gegen die Ausweisung der genannten Flächen aus. Wer Golf spielen möchte, hat dazu in Wuppertal und Umgebung ausreichend Gelegenheiten, hier nun weitere Flächen auszuweisen halten wir für falsch. Wir wollen die landwirtschaftlichen Flächen und Freiflächen für die Allgemeinheit erhalten. Daher setzen wir uns darüber hinaus für eine bodenschonende Landwirtschaft mit einer stärkeren regionalen Vermarktung der Produkte ein. Wir sind der Überzeugung, dass die Ausweisung weiterer Flächen für Gewerbe und Freizeit nicht mit den Zielen des Bodenschutzes in Einklang zu bringen ist. Wir möchten die landwirtschaftlichen Flächen, auch als Existenzgrundlage der heimischen Landwirtschaft, erhalten und darauf hinwirken, dass eine umweltschonende Nutzung der Kultur- und Landwirtschaft in den Vordergrund gestellt wird. Gesunde Lebensmittel durch gesunde Böden sollte genauso Ziel sein, wie das Recycling innerstädtischer Gewerbeflächen."