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Nr. 14: GRÜNE: Naturpark Deponie Lüntenbeck gekippt!

7. März 2006

„Zum Konzept dieses Naturparks passt die Verfüllung mit MVA-Asche einfach nicht“, kritisiert Bettina Brücher, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion und Vorsitzende des Umweltausschusses. „Wir halten MVA-Asche an dieser Stelle aus ökologischen Gründen für nicht geeignet, würde doch damit die ehemalige Hausmüllkippe, die nun ein Landschaftsschutzgebiet ist, stärker mit Schadstoffen belastet werden als beim Einsatz weniger belasteter Recycling-Baustoffe.“

Problematisch dabei ist auch das intransparente Verfahren. Obwohl ein großes öffentliches Interesse besteht, wurde die Politik nur unzureichend mit Informationen versorgt. Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat bis zum heutigen Tage keinerlei schriftliche Informationen darüber, ob auch mit anderen weniger belasteten Recycling-Baustoffen eine Ersparnis für die GebührenzahlerInnen möglich gewesen wäre. Angeblich würde es zu Mehrkosten von 300.000 – 500.000 Euro bei den Abfallgebühren kommen, wenn keine Schlacke verfüllt würde. Eine Ausschreibung dazu seitens der AWG hat es jedoch nicht gegeben. Nach Angaben des AWG-Geschäftsführers wurde die Stadtspitze nur über die finanziellen Auswirkungen einer Ascheverfüllung informiert und das erst am vergangenen Freitag. Also wurde in der Ratssitzung am 20.02. ins Blaue hinein diskutiert, ganz ohne Kenntnis über die finanziellen Auswirkungen der verschiedenen Recycling-Baustoffe.

„Wir sind darüber enttäuscht, dass hier mit der Holzhammermethode bürgerschaftliches Engagement verhindert wird, obwohl Wuppertal in der Zukunft immer stärker darauf angewiesen ist. Es wurden definitiv bis auf den heutigen Tag keine Alternativen zum Einsatz von MVA-Asche ausgeschrieben, die sowohl das Konzept eines Naturparks als auch eine Entlastung der GebührenzahlerInnen beinhaltet hätten. So stünde zum Beispiel derzeit unbelasteter Abraum aus dem Bereich des Wiedener Kreuzes oder des Burgholztunnels zur Verfügung. Eine solche Prüfung wäre auch nach Bundesnaturschutzgesetz bei diesem Projekt erforderlich gewesen,“ so Bettina Brücher abschließend.