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Nr. 86: GRÜNE: Keine Gentechnik in Lebensmitteln! – Wuppertal auf gutem Weg

8. September 2004

Moderiert von Lorenz Bahr, GRÜNER Stadtverordneter und Oberbürgermeisterkandidat, wurden VertreterInnen von attac, dem BUND, Greenpeace und der Ortsbauernschaft Wuppertal die Gelegenheit gegeben, ihre Sicht darzustellen. Gentechnik-BefürworterInnen waren trotz Einladung nicht bereit gewesen, Stellung zu beziehen. So lehnten alle PodiumsteilnehmerInnen den Anbau und die Vermarktung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln ab und appellierten sowohl an die Politik, sich noch deutlicher gegen die Gentechnik in Lebensmitteln einzusetzen als auch an die VerbraucherInnen, Genfood noch stärker durch ihr Konsumverhalten zu ächten. Die Risiken sowohl für die Gesundheit der VerbraucherInnen als auch für das ökologische Gleichgewicht seien unkalkulierbar.

Der auf Initiative der GRÜNEN gefällte Beschluss des Rates vom vergangenen Juli, Genfood von der Speisekarte der Wuppertaler Kantinen, Kindergarten etc. zu verbannen sowie Landwirte zum Verzicht des Anbaus gentechnisch veränderter Organismen zu verpflichten, wurde daher allerseits begrüßt.

Lorenz Bahr:

"Die GRÜNEN haben mit diesem Antrag einen herausragenden politischen Erfolg erzielt und die Weichen sowohl für die ausschließliche Verarbeitung gentechnikfreier Nahrungsmittel z.B. in Kindertagesstätten, Gesamtschulen oder städtischen Kantinen als auch für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Wuppertal gestellt.

So werden sich Landwirte zukünftig verpflichten, mit dem Neuabschluss von Nutzungsverträgen auf den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen zu verzichten. Dem vielfachen Wunsch des Publikums nach einem gentechnikfreien Wuppertal haben wir so auf kommunalpolitischer Ebene entsprochen. Ich fordere jedoch auch die VerbaucherInnen auf, vermehrt auf biologisch angebaute Lebensmittel zurückzugreifen und Genfood in den Regalen stehen zu lassen. Denn mit ihrem Konsumverhalten entscheiden sie, ob Genfood weiterhin angeboten wird. Dank der neuen Kennzeichnungspflicht müssen gentechnisch veränderte Zutaten aufgelistet sein. Wer allerdings auf Produkte mit dem Biosiegel zurückgreift, kann sicher sein, dass keine Gentechnik enthalten ist.

Die GRÜNE Ratsfraktion wird sich weiterhin verstärkt diesem Thema widmen und auch an Landes-, Bundes- und EU-Ebene appellieren, mit weiteren Kontrollmaßnahmen, z.B. die Kennzeichnungspflicht bei tierischen Produkten (z.B. Fleisch, Milch und Eiern) auszuweiten, damit die VerbraucherInnen erkennen können, ob gentechnisch veränderte Futtermittel verwendet wurden.

Zukünftig wird es darum gehen, die in der Ratsentscheidung getroffenen Maßnahmen auch detailliert umzusetzen. So ist lt. der Genfood-Broschüren von Greenpeace und attac nicht immer zweifelsfrei erwiesen, ob die Großküchen der Firma Apetito, die auch Wuppertaler Kindergärten beliefern, tatsächlich ausschließlich gentechnikfreie Lebensmittel liefern."