Nr. 51: GRÜNE: Kann Kamioka das komplette Opern-Ensemble feuern?
Die GRÜNE Ratsfraktion kann die Kritik der Genossenschaft Deutscher Bühnenarbeiter gut verstehen, die sich mit scharfen Worten dagegen ausspricht, das komplette Opern-Ensemble in Wuppertal aufzulösen.
Peter Vorsteher, Fraktionsvorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:
„Wenn die Informationen richtig sind, plant der neue Opernintendant Herr Kamioka, zukünftig nur noch mit Gastensembles zu arbeiten. Wir hielten das Vorgehen für falsch und gefährlich, denn eine Stadt unserer Größe tut gut daran, mit einem fest angestellten Team zu arbeiten. Meines Wissens ist dies auch in allen anderen Großstädten der Fall, niemand arbeitet ausschließlich mit externen Engagements.
Was wir uns aber auch fragen, ist, weshalb Herrn Kamioka so weit reichende Befugnisse hat. Wurden ihm diesen vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Bühnen, Oberbürgermeister Peter Jung, gewährt? Wir GRÜNE werden uns auf jeden Fall dafür stark machen, dass Wuppertal weiterhin ein festes Opernensemble behält.“
Nadja Shafik, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur:
„Die zentrale Frage ist: Wie geht Wuppertal mit seinen KünstlerInnenn um? Dabei sind zwei Aspekte noch nicht zu Ende gedacht: Viele Ensemble-Mitglieder haben Familie und leben seit Jahren in Wuppertal. Ähnlich wie ein Orchester wächst auch ein Opernensemble zusammen. Es ist also sowohl künstlerisch als auch sozial fragwürdig, gleich ein ganzes Ensemble auf die Straße zu setzen. Interessant wäre es aber sicherlich, wenn man für manche Inszenierung die Hauptrollen mit großen Stars besetzen könnte. Allerdings würde uns in diesem Zusammenhang die Finanzierung dieser Struktur interessieren.“