Nr. 12: GRÜNE in Wuppertal:
Der Wuppertaler Fraktionssprecher der GRÜNEN, Peter Vorsteher, wandte sich in einem offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Stadtsparkasse, um Einfluss auf die West LB auszuüben. Ziel des Briefes ist, das umstrittene, ökologisch höchst schädliche Projekt einer Pipeline durch den ecuadorianischen Regenwald, das von der West LB angeführt wird, zu stoppen.
Peter Vorsteher erläutert:
"Die West LB hat bislang immer beteuert, dass für sie die Voraussetzung bei Projekten die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank sind. Die Umweltbilanz des Gesamtprojektes der 500 Kilometer langen Erdölleitung durch Ecuador ist verheerend. Es besteht nach der Anhörung des Ausschusses für Europa- und Eine-Welt-Politik des Landtages vom 14.01.2002 kein Zweifel mehr, dass die Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank in zentralen Fragen fundamental missachtet wurden. Mit meinem Brief an Herrn Vaupel versuche ich Einfluss auf die kommunale Stadtsparkasse auszuüben, damit sie sich bei der West LB gegen die Weiterführung des Projektes verwendet. Es ist nicht hinzunehmen, dass die West LB ein Projekt mitfinanziert, das zur Zerstörung des Regenwaldes führt und den Lebensraum der dort lebenden Menschen bedroht. Die West LB schadet nicht nur ihrem eigenen Ruf, sondern beschädigt auch das internationale Ansehen des Landes Nordrhein-Westfalen und auch hier in Wuppertal."
Der Brief des Fraktionssprechers der GRÜNEN, Peter Vorsteher, an Herrn Vaupel im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Vaupel,
wie Sie in der öffentlichen Berichterstattung sicherlich verfolgt haben, finanziert die WestLB ein sehr umstrittenes Erdöl-Pipeline-Projekt in Ecuador. Die aktuelle Anhörung des Ausschusses für Europa- und Eine-Welt-Politik des Landtags NRW am 14.1.2001 hat ergeben, dass die international anerkannten Umwelt-Standards der Weltbank nicht eingehalten werden. Auch die Weltbank hat sich schriftlich vom Vorgehen der WestLB distanziert.
Angesichts dieser Tatsachen habe ich nicht das geringste Verständnis für das Vorgehen der WestLB, die ohne Rücksicht auf internationale Umweltstandards unbeirrt und unbelehrbar an dem Projekt festhält. Eine Bank trägt, wie andere Unternehmen auch, Verantwortung für die von ihr finanzierten Projekte.
Da die Sparkassen zu einem Drittel Eigentümer der WestLB sind, tragen auch Sie als Vorstandsvorsitzender politische Mitverantwortung für das Handeln der WestLB.
Shell hat bei der Auseinandersetzung mit Greenpeace wegen der Versenkung der Öl-Plattform Brent-Spar erst umgesteuert, als die Autofahrer als Kunden reagierten. Ich kann mir vorstellen, dass jetzt eine Aktionsform der Umweltbewegung auf Sie zukommen könnte, bei der viele engagierte Menschen sich einer kostengünstigeren Direktbank zuwenden, die ihnen die Einhaltung der Umweltstandards der Weltbank garantiert, um zu verhindern, dass Geschäfte auf Kosten des Regenwaldes gemacht werden.
Als ein Kunde Ihres Hauses bitte ich Sie eindringlich, sich zu diesem Sachverhalt eindeutig zu äußern und Ihren Einfluss auf die internationale Geschäftspolitik der WestLB geltend zu machen.