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Nr. 17: GRÜNE gegen Mobilfunkanlagen auf Schulgebäuden

12. März 2001

Die Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN fordert in der morgigen Sitzung des Schulausschusses die sofortige vorläufige Außerbetriebnahme der Sendeanlage auf dem Gebäude der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule.

Ursel Simon, schulpolitische Sprecherin dazu: "Bereits in der letzten Sitzung des Schulausschusses habe ich darauf hingewiesen, dass solange keine Mobilfunkanlagen auf Schulgebäuden installiert werden sollen, bis die Unbedenklichkeit der Strahlung bewiesen ist."

Die GRÜNE Fraktion fordert nun das Gebäudemanagement auf, eine Anhörung mit sachkundigen Fachleuten, sowohl mit Befürwortern als auch Gegnern von Mobilfunkanlagen, in der Aula der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule zu veranstalten. Danach sollen SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen und Gebäudemanagement gemeinsam über die Zukunft der bereits installierten Sendeanlage entscheiden.

"Auch die Bundesärztekammer teilt unsere Besorgnis; dies geht aus einem dieser Pressemitteilung beigefügten Artikel hervorgeht. Demnach werden die Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung zu hoch angesetzt. Auf kommunaler Ebene dürfen wir die Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger, gerade für unsere Kinder nicht aus der Hand geben und müssen Gesundheitsschädigungen durch Elektrosmog ausschließen", so Ursel Simon abschließend.

22.08.2000: Bundesärztekammer: "Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung zu hoch"

Nach Recherchen von "Report Mainz" gibt es neue Erkenntnisse über die

Wirkung von Mobilfunkstrahlung.

Nachdem gestern schon über Gesundheitsgefahren durch UMTS gestritten wurde, bringt der Südwestdeutsche Rundfunk das Thema Strahlenrisiko erneut in die öffentliche Diskussion. In der gestern Abend ausgestrahlten Sendung "Report Mainz" wurde über eine gerade fertiggestellte Studie im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums berichtet, bei der Bauernhöfe in Bayern und Hessen mit und ohne Mobilfunkbelastung untersucht wurden. Danach verhalten sich Tiere auf Höfen in der Nähe von Mobilfunkanlagen signifikant anders als Tiere auf Bauernhöfen ohne Strahlungseinfluss. Die Wissenschaftler stellten ein verändertes Weide-, Futter- und Liegeverhalten fest. Die Ergebnisse, so die Wissenschaftler, weisen auf "Zusammenhänge zwischen Strahlenexposition und Verhalten hin". Sie vermuten, "dass die Strahlenwirkung einer chronischen Stressbelastung ähnelt". Report Mainz hat auch erfahren, dass die Zahl der Missbildungen in der Nähe von Mobilfunkstationen erheblich höher sein soll als bei Rinderbeständen auf Höfen ohne Mobilfunkstrahlung. Experten fordern schon länger, die Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung zu senken. Auf einem internationalen Mobilfunk-Kongress vor drei Wochen in Salzburg wurde eine entsprechende Resolution unterzeichnet. Hintergrund sind immer mehr Studien, die auch bei weit unter den Grenzwerten liegenden Strahlenbelastungen auf Gesundheitsschäden hinweisen. Dabei geht es unter anderem um Zellveränderungen, Hirnschäden sowie Tumor- und Krebserkrankungen in Tierversuchen. Auch die bundesdeutsche Ärztekammer stützt die Salzburger Erklärung und fordert eine drastische Senkung der Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung. Prof. Heyo Eckel, Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer, kritisiert das Festhalten des Bundesamtes für Strahlenschutz an den gegenwärtigen Grenzwerten. "Ich halte das für sorglos. Wir fordern das Amt auf, sich mit den seriösen wissenschaftlichen Ergebnissen auseinanderzusetzen."