Nr. 67: GRÜNE: Eine Stadtentwicklung unter Preisgabe der Innenstädte gibt es mit uns nicht! Wer nur auf mögliche Arbeitsplätze starrt, übersieht leicht die Folgen für den Einzelhandel
Zu dem öffentlich Ratschlag des Wuppertaler Oberbürgermeisters, jedem Projekt die Chance einer Diskussion zu geben, kommentiert Lorenz Bahr, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:
Es mag sein, dass sich die Politik der Wuppertaler Stadtspitze alltäglich um Kompensationen dreht, nach dem Motto: Gibst Du mir das, bekommst Du jenes. Stadtentwicklung aber funktioniert anders, in Wuppertal genauso wie in Remscheid. Sowohl Ikea als auch das Outlet-Center müssen vor einer Ansiedlung nachweisen, dass sie nicht die Innenstädte leerziehen und dem ortsansässigen Einzelhandel schaden – auch über die eigene Stadtgrenze hinaus. Eine verfehlte Stadtentwicklungspolitik à la Oberhausen mit seinem CentrO auf der grünen Wiese und einer toten Innenstadt können wir aber nicht vermeiden, wenn wir die Ikea-Ansiedlung gegen die Outlet-Planungen diskutieren. Beide Projekte stehen oder fallen für sich, lassen sie uns über beide öffentlich diskutieren. Ein Kompensationsgeschäft aber, wie es der Wuppertaler Oberbürgermeister andeutet, verbietet sich hier schon im Ansatz und ist Ausdruck eines vollständigen Missverständnisses von Stadtentwicklung seitens der Stadtspitze.