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Nr. 72: GRÜNE: Bürokratieabbau auf Kosten des Umweltschutzes!

6. Dezember 2005

"Die Stadt Wuppertal ist jahrelang gut mit der Baumschutzsatzung gefahren, es gibt keinen Grund, sie abzuschaffen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung hat sie akzeptiert", so Bettina Brücher, GRÜNE Stadtverordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses. "Mit dem Argument der Entbürokratisierung ein so sinnvolles Instrument zum Naturschutz einfach über Bord zu werfen, ist schon ein starkes Stück. In Zeiten hoher Feinstaub-, Lärm- und CO2-Belastung ist es geradezu anachronistisch, nicht alles für den Schutz der Stadtbäume und des Stadtklimas zu tun. Bäume sind unverzichtbar für die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, sie dienen der Luftreinhaltung und sorgen für Lärmschutz. Nicht zu vergessen, sie sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten."

Eine gesunde Buche oder Eiche filtert im Jahr etwa 1 Tonne Staub und Gifte aus der Luft. Daher halten wir es auch für sehr sinnvoll, dass bisher für jeden gefällten Baum Ersatz gepflanzt werden musste.

Wir wissen, viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler hegen und pflegen ihre Bäume und kennen ihren enormen ökologischen Wert. Aber sollen wir auch die Promillegrenze im Straßenverkehr abschaffen, nur weil es wenige Unvernünftige gibt, die alkoholisiert Auto fahren?

Wir brauchen jeden Baum, um das Stadtklima zu verbessern und das grüne Stadtbild zu erhalten. Jeder Baum, der ohne wichtigen Grund nun gefällt wird, weil die Baumschutzsatzung abgeschafft wurde, ist einer zuviel. Wir befürchten ganz einfach, dass jetzt diejenigen zum Zuge kommen, die schon lange auf die Gelegenheit gewartet haben, Bäume durch Parkplätze zu ersetzen, oder sich durch herabfallendes Laub oder Blüten gestört fühlen.

"Wir sind nicht davon überzeugt, dass die Antragsteller hier im Interesse ihrer WählerInnen handeln. In populistischer Manier heißt es: Bürokratieabbau gegen Umweltschutz", so Bettina Brücher abschießend.