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Nr. 64: GRÜNE:

3. Juli 2002

Anlässlich des Spatenstich für den Weiterbau der L 418 mit Tunnel durch das Burgholz wiederholen Fraktion und der Kreisverband von Bündnis 90/DIE GRÜNEN ihre massive Kritik an dem Vorhaben.

"Wir halten es für das absolut falsche Signal, dem immer höher werdende Verkehrsaufkommen mit Straßenbau zu begegnen. Das hat doch zur Folge, dass der KFZ- und LKW-Verkehr stetig zunimmt", so Guido Gehrenbeck, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. "Wir fordern seit jeher eine Verlagerung des KFZ-Verkehrs auf die Schiene, den Ausbau des Schienennetzes und die Attraktivierung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs und haben daher seit den frühen 80er Jahren gegen die L 418 gekämpft."

Die Befürworter sprechen von einer erheblichen Entlastung der Elberfelder Südstadt und der Cronenberger Straße, den geplagten AnwohnerInnen sei es auch gegönnt. Dass dies allerdings auf Kosten der Ronsdorfer und Cronenberger geschehen wird, die mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch die Fahrzeuge leben müssen, die von der A1 auf die A 46 gelangen wollen, ist die andere Seite der Medaille. Diese Verlagerung und zusätzliche Belastung kann nicht Gegenstand einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung sein und widerspricht den Bestrebungen der Stadt Wuppertal als Mitglied im Klimabündnis, die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Der Bau des Tunnels stellt einen massiven Eingriff in ein ökologisch hochwertiges Gelände dar; neben Quellen, die möglicherweise versiegen, wird auch der Grundwasserspiegel beeinträchtigt. Abgesehen von der Zerstörung des Naherholungsgebietes Burgholz, von Fauna und Flora, wird durch die private Vorfinanzierung ein Schuldenberg in Höhe von mindestens 82 Mio. Ä geschaffen, den die nachfolgende Generationen abzutragen haben. Denn das Land Nordrhein-Westfalen kann dieses weder ökonomisch noch ökologisch sinnvolle Projekt gar nicht selbst finanzieren.

"Das steigende Aufkommen des Kraftfahrzeugverkehrs ist bereits heute eines der dringendsten Umweltproblem in den Industrieländern. Die individuelle Mobilität und die LKW-gestützte Logistik unserer Wirtschaftsgüter wird solange Vorrang vor dem Schutz unserer Umwelt haben, solange die attraktiven Alternativen nicht konsequent gefördert werden. Hier wird eine Kurzsichtigkeit der verantwortlichen PolitikerInnen deutlich, die wohl erst mit einsetzenden Klimakatastrophen auch in unseren Regionen geheilt werden wird. Schade eigentlich!", so der Sprecher des Kreisverbandes von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Michael Hohagen.