Nr. 1: GRÜNE:
Die aus den 70er Jahren stammende Auffassung, mit Straßenbau könne man Wirtschaftspolitik betreiben, ist leider in Wuppertal noch immer weit verbreitet und mehrheitsfähig. Obwohl das Land Nordrhein-Westfalen den Bau der L 418 gar nicht selbst finanzieren kann, scheut sich Minister Schwanhold trotz der angespannten Haushaltslage nicht, mit einer privaten Vorfinanzierung von 82 Mio. Ä nachfolgenden Generationen ab 2007 für 15 Jahre einen enormen Schuldenberg durch dieses weder ökonomisch noch ökologisch sinnvolle Projekt aufzubürden.
"Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat sich seit jeher gegen den Weiterbau der L418 ausgesprochen," so Fraktionssprecher Peter Vorsteher, "wir stehen für eine nachhaltige Verkehrspolitik, die nicht zum Wachstum der Verkehrsströme auf Straßen führt, sondern den Ausbau des ÖPNV und des Schienennetzes zum Ziel hat und ebenso die Belange des Naturschutzes berücksichtigt."
Für den verkehrspolitischen Sprecher Guido Gehrenbeck ist auch klar: "Die angebliche Entlastung der Elberfelder Südstadt und der Cronenberger Straße wird auf der anderen Seite eine Erhöhung des Verkehrsstroms auf der L 418 zur Folge haben. Diese Verlagerung und zusätzliche Belastung kann nicht Gegenstand einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung sein."
Stattdessen setzt die GRÜNE Ratsfraktion auf Alternativen, wie z.B. Mülltransporte zur MVA auf der Schiene über die Samba-Trasse oder die Anbindung der Technologie-Achse Süd an den Hauptbahnhof mit Schnellbussen in häufiger Taktfolge.
"Durch den Umbau des Döppersberg und die Regionale 2006 hat Wuppertal die Chance, Kriterien der Wuppertaler Agenda 21 wirklich ernst zu nehmen und umzusetzen. Ein intelligentes Beispiel ist es, wie für die Villa Media geplant, eine S-Bahn-Haltestelle einzurichten, um eine gute Verkehrsanbindung zu schaffen", so Peter Vorsteher abschließend.