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Nr. 41: GRÜNE Veranstaltung zum drohenden sozialen Kahlschlag gut besucht

7. November 2024

Noch vor der Entlassung von Christian Lindner als Bundesfinanzminister sprachen gestern Vertreter*innen der Lokalpolitik, Entscheider*innen von sozialen Trägern und Repräsentant*innen von Hilfsinstitutionen im Stadtteilzentrum Heckinghausen über die geplanten Sozialkürzungen von Bund und Land.

Zu Gast bei unserer Moderatorin Ilona Schäfer, die seit über 20 Jahren aktive Sozialpolitik in Wuppertal und Umgebung betreibt, waren neben unserem sozialpolitischen Sprecher Marcel Gabriel Simon auch Peter Vorsteher und Zülfü Polat von der Wuppertaler Tafel sowie Maria Giesemann und Benjamin Thunecke von der GESA gGmbH. Mit 40 Menschen war der Veranstaltungsraum „Arena“ im Stadtteilzentrum Heckinghausen gut gefüllt.

Marcel Gabriel Simon: „Uns war wichtig, neben den Entscheider*innen auch Menschen vor Ort begrüßen zu dürfen, die direkt von den Sozialkürzungen betroffen wären und diese auch zu hören. Das ist uns gelungen. Wir haben eindrucksvoll geschildert bekommen, wie die Kürzungen sich an der Basis auswirken würden. Auch wenn es abgedroschen klingt: Es geht hier nicht um Zahlen, sondern um Menschen und ihre Geschichten. Wir alle könnten durch Schicksalsschläge oder Unfälle von Sozialleistungen abhängig sein. Der Grat ist schmal. Wir bedanken uns bei allen Gäst*innen und Protagonist*innen auf dem Podium für ihren Input.“

Anlass für die Veranstaltung waren die ab 2025 geplanten, massiven Kürzungen, die die soziale Infrastruktur schwächen und zulasten der Bürger*innen gehen würden. Die sichtbare Armut in Wuppertal nimmt zu, das zeigt sich auch in den Zahlen eines aktuellen Berichts der Stadtverwaltung: So gibt es z. B. eine Verdreifachung der Inanspruchnahme von Obdachlosenunterkünften zwischen 2013 und 2023 in Wuppertal. Entsprechend – und nicht nur unter diesem Gesichtspunkt – kommen die angekündigten Mittelkürzungen zur Unzeit.

Deutlich wurde unter den Podiumsgästen, dass durch die Kürzungen auch Arbeitsplätze für Menschen auf dem so genannten „zweiten Arbeitsmarkt“ wegfallen würden. Maria Giesemann, Mitglied der Geschäftsführung der GESA gGmbH, legte dar, dass es auch unter den Trägern einen starken Zusammenhalt gäbe, der im Bündnis „Sozial im Tal“ mündet. Dieses Bündnis engagiert sich gemeinsam gegen die Kürzungen und plant Aktionen, die auf die negativen Auswirkungen der geplanten Kürzungen aufmerksam machen sollen. Nach gestriger Planung starten die Protestaktionen noch in diesem Monat vor dem Bundestag.