Nr. 35: GRÜNE: Am Tag gegen Lärm wird der Lärmaktionsplan III beraten
Am heutigen Tag des Lärms (28.04.21) steht die Fortschreibung des Lärmaktionsplans III auf der Tagesordnung des Umweltausschusses.
Ulrich T. Christenn, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt:
„Lärm nervt und macht krank! In Wuppertal müssen endlich mehr Maßnahmen zur Lärmreduzierung umgesetzt werden. Seit fast einem Jahr liegt der Lärmaktionsplan III nun vor und wird von mehreren Fraktionen kritisch gesehen. Bereits im letzten August wurde im Verkehrsausschuss und in vielen Bezirksvertretungen ein gemeinsamer Antrag von CDU, GRÜNEN und Linken beschlossen, der sich u.a. für niedrigere Schwellenwerte aussprach, um die hohe Lärmbelastung in Wuppertal realistischer aufzuzeigen.
Laut Lärmaktionsplan III sind 14.200 Wuppertaler*innen von gesundheitsschädlichem Lärm betroffen. Unter Anwendung der durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Umweltbundesamtes (UBA) empfohlenen niedrigeren Schwellenwerte sind es ca. 34.000. In einem aktuellen Änderungsantrag von SPD, CDU und GRÜNEN fordern wir daher erneut die Berücksichtigung der niedrigeren Schwellenwerte. Darüber hinaus wird die Stadtverwaltung beauftragt, von Land und Bund dringend notwendige lärmreduzierende Maßnahmen an der A 46 und der A 1 zu fordern.
Wir werden dem Lärmaktionsplan zustimmen, damit die in ihm bereits enthaltenen Maßnahmen endlich umgesetzt werden können. Der Änderungsantrag verpflichtet die Verwaltung allerdings, im nächsten Lärmaktionsplan, der bereits 2023 vorliegen muss, die niedrigeren Schwellenwerte zugrunde zu legen und über die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen zu berichten.
Timo Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion ergänzt:
„Die hohe Lärmbelastung wird überwiegend durch den Verkehr verursacht, viele Wuppertaler Straßen sind hochbelastet. Wir begrüßen daher die dringend notwendigen Maßnahmen im Lärmaktionsplan, um die Gesundheit und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Allerdings sehen wir die Nachbesserung von lärmminderndem Asphalt kritisch. Dadurch wird nicht nur die Haltbarkeit der Straße stark reduziert, wodurch hohe Folgekosten entstehen, die Wirkung des Asphalts lässt mit der Zeit auch stark nach. Dies ist in unseren Augen in Anbetracht der hohen Baukosten nicht verhältnismäßig.
Die langfristige und kosteneffizienteste Lösung sind mehr Tempo 30 Strecken. Davon wurden zwar bereits einige im LAP vorgestellt, aber gerade in Wohngebieten wie z.B. an der Hochstraße ist es für uns nicht nachvollziehbar, wieso sowohl lärmmindernder Asphalt und bauliche Veränderungen in Betracht gezogen werden, aber keine Temporeduzierung.
Um jedoch endlich mit den Maßnahmen anfangen zu können, haben wir im Ausschuss für Verkehr am gestrigen Dienstag dem Rat der Stadt empfohlen, den Lärmaktionsplan sowie den gemeinsamen Änderungsantrag zu beschließen.“