Nr. 18: GroKo+ lässt Wuppertaler Schulen bei der Digitalisierung im Regen stehen
In der letzten Ratssitzung wurde der Ergänzungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen zum städtischen Haushalt ohne inhaltliche Begründung von SPD, CDU und FDP (GroKo+) abgelehnt. Dieser abgelehnte Antrag wurde von den Wuppertaler Grünen auf Grundlage aktueller Bedarfe erstellt und beinhaltete auch fünf Stellen für die Digitalisierung an Schulen.
Verena Gabriel, stellvertretende Fraktionsvorsitzende:
„Nur zwei Tage später wird noch einmal deutlich, wie wichtig eine Zustimmung zu unserem Antrag für die dringend notwendige Entlastung unserer Schulen gewesen wäre. Die Wuppertaler Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kommuniziert in ihrer Pressemitteilung zur Jahreshauptversammlung: ‚Auch Personal für die Wartung der digitalen Geräte, die jetzt von den Lehrkräften nur allzu oft in Wochenendschichten eingerichtet und betreut werden müssen, könnte den Schulen helfen.´ Genau dieses Problem war uns Wuppertaler GRÜNEN bekannt und wir sehen weiterhin einen großen Handlungsdruck. Um dem immensen Nachholbedarf der NRW-Schulen bei der Digitalisierung nachzukommen, sind in den letzten Jahren viele Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln in die Digitalisierung an Schulen geflossen. Und so gibt es mittlerweile um die 50.000 digitale Endgeräte für die Wuppertaler Schülerinnen und Schüler. Wer diese Geräte bezüglich (Sicherheits-)Updates usw. betreuen soll, bleibt jedoch schleierhaft.“
Frank ter Veld, bildungspolitischer Sprecher:
„Nicht nur zur Entlastung des Schulpersonals, sondern auch auf fachlicher Ebene ist die Notwendigkeit eines Ausbaus der technischen Betreuung offensichtlich und vernünftig. Diese Aufgaben sollen nicht zusätzlich von Lehrer*innen übernommen werden müssen, sondern von ausschließlich dafür eingestellten und qualifizierten Fachkräften in Voll- oder Teilzeit. Derartig fundierte Vorschläge als GroKo+ im Wuppertaler Stadtrat unkommentiert abzulehnen, trifft in diesem Fall leider wieder einmal vor allem die finanziell schwächeren Schülerinnen und Schüler. Sie sind nämlich verstärkt auf bereitgestellte digitale Endgeräte seitens der Schule angewiesen. Die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, dass die Digitalisierung zwar einerseits eine große Herausforderung darstellt, aber anderseits im Bereich Bildung auch sehr viel Potenzial bietet, um Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen. Ohne IT-Personal werden wir dieses Potenzial jedoch leider nicht ausschöpfen können und die teuren neuen Laptops und Tablets werden buchstäblich Staub fangen in den Schulkellern.“