Nr. 41: Einen neuen Bierdeckel, bitte! GRÜNE enttäuscht über den Baustop am Stadion
Marc Schulz, GRÜNES Mitglied im Betriebsausschuss Gebäudemanagement:
„Diese Entwicklung ist eine Katastrophe für die Spielstätte. Noch Mitte März wurde im Ausschuss des Gebäudemanagements der Eröffnungstermin für Ende Mai/Anfang Juni abgegeben, nun steht die Fertigstellung in den Sternen. Vor diesem Hintergrund muss man sich schon fragen, warum diese Entwicklung nicht vorhergesehen werden konnte.“
Im Jahr 2005 war Medienberichten zufolge die Idee, das Stadion zu einer reinen Fußballarena umzubauen, vom Leiter des Sportamtes und dem Leiter des GMW auf einem Bierdeckel entwickelt worden.
Schulz: „Nun ist der Oberbürgermeister als Möglichmacher und Baumeister gefragt. Wer sich im letzten Jahr öffentlich beim ersten Spatenanstich als großer Sportsfreund feiern lässt, muss dann auch in die Bresche springen, wenn es Engpässe gibt. Das heißt nicht, dass sich die Stadt aufgrund des Zeitdruckes von Baufirmen erpressen lässt, aber steigende Marktpreise hätten vorhergesehen werden und entsprechend eingeplant werden können. Immerhin ist der WSV ein Aushängezeichen der Stadt und sollte deswegen auch eine geeignete Unterstützung seitens der Stadt erhalten. Wenn aber die Unterstützung darin besteht, vor einer seriösen Planung des Umbaus zunächst die Tribünen hinter den Toren abzureißen, um diese dann anschließend im Rohzustand zu belassen, ist dies kontraproduktiv. Die Stadt kann froh sein, dass der Wuppertaler SV den Aufstieg nicht mehr verwirklichen kann, sonst wäre dieser Schandfleck auch noch bundesweit bekannt geworden.“
Das Stadion am Zoo wurde bereits Anfang der 90er Jahre zum Gespött im deutschen Fußball, als die Kosten für den Bau der Haupttribüne in schwindelerregende Höhen stiegen.
„Noch ist der Imageschaden begrenzbar. Wuppertal darf nicht zum zweiten Mal zur Lachnummer werden. Es wäre auch sehr interessant zu erfahren, ob die Ausschreibungen zu anderen angekündigten Projekten wie z.B. dem Schauspielhaus bereits vorgenommen wurden, denn andernfalls ist auch hier der Zeitplan nicht mehr zu halten“, so Schulz abschließend.