Startseite > Die Freiheit, den Mangel selbst zu verwalten

Nr. 86: Die Freiheit, den Mangel selbst zu verwalten

10. Dezember 2007

Zu den Angriffen des Wissenschaftsministers Pinkwart auf die Universität Wuppertal bezüglich der Verwendung von Studiengebühren erklärt Marc Schulz, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:

"Die Feststellung des Ministers, die Uni Wuppertal würde auf sehr hohem Niveau jammern, ist blanker Zynismus. Durch die leistungsorientierte Mittelvergabe werden vor allem die traditionsreichen Hochschulen gefördert, die eine starke Fokussierung auf den Forschungsbereich haben. Da die Bergische Universität einen Schwerpunkt im Bereich der Lehrerausbildung setzt, ist sie hier klar im Nachteil. Das Land hat die Universitäten in die angebliche Hochschulfreiheit entlassen ohne landesweit annähernd gleiche Voraussetzungen zu schaffen. Für die Versäumnisse der schwarz-gelben Landesregierung muss sich die Uni Wuppertal jetzt auch noch vom Minister verhöhnen lassen."

An der Wuppertaler Hochschule ist die Auslastung einzelner Studiengänge zu Beginn dieses Semesters stark angestiegen. Insbesondere die Fächer Germanistik (Auslastungsquote 300%), Geschichte (200%) und Politikwissenschaft (250%) sind stark überlastet.

"Wenn sich der für diese Zustände verantwortliche Minister jetzt auch noch als Schützer der Interessen der Studierenden aufspielt und ihnen empfiehlt, gegen die Zahlung von Studiengebühren vorzugehen zeigt dass, was für ein unwürdiges Spiel der Minister spielt. Die Überlast in den Fachbereichen zehrt die Einnahmen der Uni durch Studiengebühren auf. Das beweist, dass die GRÜNE Vermutung zutrifft, dass es der Regierung bei der Einführung der Gebühren und des Hochschulfreiheitsgesetzes nur darum ging, den Haushalt zu entlasten. Die Unis werden mit ihren Problemen im Regen stehen gelassen. Sie haben nun die Freiheit, den Mangel selbst zu verwalten," so Schulz abschließend.