Nr. 22: Die „Drei Affen“ und die Kohlfurther Brücke
Die seit 110 Jahren bestehende Brücke musste letzte Woche plötzlich wegen Einsturzgefahr aufgrund massiver Korrosion vollständig geschlossen werden. Der Statiker fürchtet, dass die Brücke allein durch ihr Eigengewicht zusammen brechen kann. Besondere Brisanz: An der Brücke ist eine Gas- als auch Stromleitung verlegt, also besteht hierdurch erhebliche Gefahr für die Anwohner.
Die Sicherheit der denkmalgeschützten Brücke wurde jährlich vom Landesbetrieb geprüft, die Berichte dieser Prüfungen erhielt die "nach Ansicht des Landesbetriebes " für den Unterhalt zuständige Stadt Wuppertal. Bei einem Ortstermin gestern an der Brücke war dem Vertreter der Stadt Wuppertal diese Zuständigkeit jedoch nicht bekannt. Man ging über viele Jahre davon aus, das Land NRW sei für die Reparaturen verantwortlich, und unternahm nichts.
Paul Yves Ramette, GRÜNER Stadtverordneter Cronenberg-Süd: "Das ganze erinnert mich stark an die berühmten "Drei Affen" (Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen): Das Land prüft und stellt Mängel fest. Der Prüfbericht geht der Stadt Wuppertal zu, und wird offenbar lediglich abgelegt. Und keinem der Fachleute auf beiden Seiten fällt über Jahre hin auf, dass von niemandem irgendeine Schadensbeseitigung vorgenommen wird. Wurde hier nur durch Kommunikationsprobleme denkmalgeschütztes öffentliches Eigentum in erheblichem Wert vernichtet und die Sicherheit der Kohlfurther Bürger gefährdet?
Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN in der Bezirksvertretung Cronenberg fordert in einem Antrag eine gemeinsame Sitzung mit der angrenzenden Bezirksvertretung Solingen-Mitte. Hier müssen Themen wie die gemeinsame Schulwegsicherung etc. erörtert werden.
Klaus Lüdemann, bündnisgrüner Cronenberger Kandidat für die Landtagswahl: "Es ist nicht verständlich, wenn das Land NRW wenig wupperabwärts den von uns allen begrüßten Wupperpark Müngsten baut, man in der Kohlfurth aber nicht mehr über die Wupper kommt."