Nr. 23: Am Ziel vorbei geplant?! GRÜNE kritisieren neuen Flächennutzungsplan
Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN ist der Ansicht, dass im neuen FNP zu viele Flächen für eine künftige Bebauung ausgewiesen werden “ vor allem, wenn davon Flächen im Außenbereich betroffen sind.
„An der Ausweisung der Kleinen Höhe als hochwertiger „Gewerbepark“ wird z.B. immer noch festgehalten, obwohl durch diese Bebauung im Freiraum ein wertvoller Biotopverbund zerstört wird“, so Lorenz Bahr, stadtentwicklungspolitischer Sprecher und Oberbürgermeister-Kandidat der GRÜNEN Ratsfraktion. „Dies lehnen wir ebenso wie die Umweltverbände und Bürgerinitiativen aus ökologischen Gründen ab. Eine Realisierung ist offenbar bisher an den immensen Erschließungskosten und mangelnden Investoren gescheitert. So kann man inzwischen den Eindruck gewinnen, dass die Verwaltung die Gewerbefläche Kleine Höhe nur noch aus Prinzip weiter verfolgt. Gewerbebrachen im Innenbereich wie das Postverteilzentrum am Westring, das Gelände des Media-Parks oder der Generaloberst-Hoepner-Kaserne, für die bereits ein konkreter Rahmenplan vorgestellt wurde, sind jedoch nicht im FNP dargestellt.“
Ähnlich überzogen wie die Kleine Höhe ist die Ausweisung von Wohnbauflächen. Sie basiert auf dem Bestreben, mit Hilfe eines breiten Angebotes an Einfamilienhäusern für junge Familien den Bevölkerungsrückgang in Wuppertal zu stoppen. Auch vor diesem Hintergrund ist die Planung von mehr als 3.000 Einfamilienhäusern bei einem Flächenverbrauch von über 60 ha in den nächsten 10 “ 15 Jahren nicht zu rechtfertigen.
Zu diesem Ergebnis kommt auch das Pestel-Gutachten über den Wohnungsmarkt in Wuppertal, das einen Bedarf von etwa 900 Einfamilienhäusern für die nächsten 10 Jahre prognostiziert. Damit könnte auf die Bebauung zahlreicher, vor allem ökologisch wertvoller Flächen verzichtet werden.
Die von BürgerInnen und Verbänden vorgebrachten ökologischen Bedenken wurden in den Stellungnahmen der Verwaltung fast vollständig abgelehnt. Dieses Vorgehen erweckt den Eindruck, als habe BürgerInnen- und Verbändebeteiligung für die Verwaltung nur eine Alibifunktion. Wenn wie bei der geplanten Wohnbebauung „Zum Lohbusch“ 1.600 BürgerInnen ihre Bedenken gegen ein einzelnes Vorhaben äußern und diese Bedenken abgewiesen werden, dann wird unsere Stadt gegen den Willen der Bevölkerung gestaltet.
„Auf städtischer Ebene haben Politik und Verwaltung mit dem Handlungsprogramm Zukunftsfähiges Wuppertal den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung gelegt. Die darin formulierten Ziele sind auch aus ökologischer Sicht durchaus mit „gut“ zu bewerten “ ihre Umsetzung allerdings: mangelhaft! Mit diesem FNP wird allerdings die Basis für einen Flächenfraß gelegt anstatt den Flächenverbrauch zu minimieren, wie es für eine nachhaltige Stadtentwicklung nötig wäre. Mit ihm wird die Planungsgrundlage für die nächsten 15 “ 20 Jahre gelegt. Dessen sollten sich alle Beteiligten bewusst sein und die Vorlage gründlich prüfen, denn es geht um eine Weichenstellung für Wuppertals Zukunft,“ so Lorenz Bahr abschließend.
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