Nr. 18: Alle Jahre wieder – Anmeldezahlen an Wuppertaler Gesamtschulen
Marc Schulz, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:
„Wenn fast 42 Prozent aller Grundschülerinnen und Grundschüler an einer Gesamtschule angemeldet werden, ist das ein deutlicher Beweis für den ausgezeichneten Ruf der Schulen. Die Eltern legen damit ein Bekenntnis für mehr Integration und weniger Selektion ab.
Die Stadt hat hierauf bislang nur unzureichend reagiert. So wurden zwar im Anschluss an den Schulentwicklungsplan für weiterführende Schulen die Zügigkeiten der Gesamtschulen Langerfeld und Vohwinkel erhöht, dies führt aber nur zu einer geringen statistischen Veränderung und löst das grundsätzliche Problem nicht.
Es kann nicht sein, dass Schulentwicklungsplanung in Wuppertal immer nur als Anlass genommen wird, Schulen zu schließen, wie jetzt im Haushaltssicherungskonzept vorgesehen. Die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung muss gerade im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes in Form einer echten Entwicklung der Schullandschaft dringend angegangen werden.
Was wir weiterhin brauchen, ist ein Ausbau des Gesamtschulangebotes, mindestens aber eine sechste Gesamtschule in Wuppertal.
Dass diese nicht kommt, ist auf die Kleinmütigkeit der großen Koalition im Rat zurückzuführen. Die ließ das Projekt beim ersten Gegenwind aus Düsseldorf in der Versenkung verschwinden. Andere Städte wie Köln sind da wesentlich mutiger: sie haben gegen die Weigerung der Bezirksregierung, eine Gesamtschule mit Ganztag einzurichten, den Klageweg eingeschlagen. Leider beweist das, dass längeres gemeinsames Lernen für CDU und SPD in Wuppertal kein Herzensanliegen ist.“