Hochwasserschäden in Elberfeld als Folgen des Klimawandels
Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Sitzung der BV Elberfeld am 25.08.2021
Beschlussvorschlag
Die BV möge beschließen:
• Auch in Elberfeld waren etliche Helfer*innen mit der Beseitigung von Wasser, Schlamm,
Geröll tagelang beschäftigt. Ihnen und allen Ordnungskräften gilt als erstes unser
besonderer Dank.
• Die Bezirksvertretung Elberfeld zieht die Erkenntnisse zahlreicher Wissenschaftler, dass
die derzeitig auftretenden Hochwasser maßgeblich auch auf den Klimawandel
zurückzuführen sind, nicht in Zweifel und wird all ihre Mittel ausschöpfen, um
Bewohnerinnen und Bewohner auch in Elberfeld zukünftig vor den Folgen weiterer
Extremwetter-Ereignisse besser zu schützen.
• Darüber hinaus bitten wir die Verwaltung -soweit bereits bekannt-, die konkreten Ziele
(kurz, mittel und langfristig) der Taskforce, die in den nächsten Monaten eingeplant sind,
darzustellen.
• Die BV begrüßt, dass sich die Stadt Wuppertal beim Land NRW als Modellstadt
Schwammstadt bewerben will und bittet darum, dass bei den Planungen auch die
Elberfelder Innenstadt Berücksichtigung findet.
Unterschrift
Anke Woelky
Begründung
Zahlreiche Elberfelder*innen wurden im Juli bereits zum zweiten Mal Opfer von Hochwasser.
Betroffen von den Auswirkungen des Starkregens waren (nach unserem bisherigen
Kenntnisstand):
– die Sparkasse,
– die Gerichtsgebäude (die beide für mehrere Tage den Geschäftsbetrieb aussetzen
mussten),
– ebenso konnten zahlreiche Geschäfte tagelang nicht öffnen, da ihre Lager unter Wasser
standen,
– bzw. sie keinen Strom hatten,
– besonders betroffen von vollgelaufenen Kellern und Parterre-Wohnungen waren die
Bewohner* innen augenscheinlich der Friedrich–Ebert–Straße, der Aue, der Hofaue und am
Kipdorf
Wir sehen deutlich, dass es Zeit ist jetzt zu handeln, um die Bewohner*innen in Elberfeld,
die Geschäftsinhaber*innen und die Immobilienbesitzer*innen zukünftig vor den Folgen
solcher Extremwetter-Ereignisse besser zu schützen.
Die Fraktion BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN begrüßt die bereits vom Oberbürgermeister
angekündigte Maßnahme eine ressortübergreifende Taskforce für einen besseren
Hochwasserschutz einzurichten um nicht nur das Frühwarnsystem zu verbessern, sondern
auch um eine Gesamtstrategie für mehr Klima-Robustheit zu entwickeln, die bereits bis zum
Sommer des kommenden Jahres Rat und Gremien, also auch der BV Elberfeld, vorgelegt
werden soll. Denn eine Vielzahl von Experten haben in den letzten Wochen dringenden
Handlungsbedarf angemahnt.
Darüber hinaus begrüßen wir auch, dass sich die Stadt Wuppertal bereits jetzt als
Modellstadt für das „Projekt Schwammstadt“ bewerben will. Nicht nur aufgrund der
besonderen Topografie und verschiedenster Besiedelungsformen ist Wuppertal geradezu
prädestiniert, als Modellstadt zu fungieren. Auch am Döppersberg scheint die Notwendigkeit
der Verbesserung, da angefangen vom Hauptbahnhof bis runter zur Alten Freiheit nicht nur
ein Wasserschäden provozierendes Gefälle gegeben ist, sondern es sich auch fast
ausschließlich um versiegelte Fläche handelt, die kaum Möglichkeiten zum Versickern bietet.
Die durchgehende Versiegelung der Flächen rund um den Bahnhof bis zur Innenstadt würde
besonders von grünen Schwamm-Inseln profitieren. Nicht nur das Starkregen-Ereignis am
Mittwoch, den 14. Juli diesen Jahres oder das Unwetter vom 29. Mai 2018 haben gezeigt,
dass auch in Elberfeld Handlungsbedarf besteht.