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Gestaltung des Briller Kreuzes: hier wurde eine große Chance für Wuppertal verspielt

7. Oktober 2025

In den vergangenen Tagen haben uns zahlreiche Nachfragen aus der Bevölkerung zur Entscheidung über die Mauer-Gestaltung am Briller Kreuz erreicht. Deshalb möchten wir unsere Position und Beweggründe für ein Mural erläutern.

Geplant war, das ursprünglich für die Rückseite der Oper vorgesehene Motiv nach dem Prinzip „Inside Out“ des renommierten Künstlers Case Maclaim an der Mauer umzusetzen. Die Kurzfristigkeit dieser Vorlage war durch die Tatsache begründet, dass die Umsetzung an der Oper aus technischen Gründen unmöglich geworden war. Maclaim hat bereits zwei Werke im Urbanen Kunstraum realisiert und genießt weltweite Anerkennung. Das Projekt wäre fast vollständig durch Drittmittel finanziert worden, der Eigenanteil der Stadt hätte lediglich 10.000 Euro betragen. Ein fertiger Entwurf lag nicht vor – stattdessen sollte dem Künstler künstlerische Freiheit gewährt werden.

„Mit dieser Entscheidung hat die BV eine einmalige Gelegenheit verpasst, Kunst und Kultur an exponierter Stelle des Stadtbilds zu verankern“, erklären Cornelia Krieger und Uwe Teubner für die GRÜNE Fraktion. „Gerade an der A46 hätte Wuppertal ein weithin sichtbares Zeichen für Kreativität und Weltoffenheit, verbunden mit Werbung für die Oper, setzen können.“

Die Ablehnung wurde vor allem mit einer zuvor zugesagten Bürgerbeteiligung und dem fehlenden Entwurf begründet. Für Krieger und Teubner sind dies schwache Argumente: „Künstlerische Prozesse lassen sich nicht im Voraus durch Skizzen festschreiben. Wer so argumentiert, verhindert mutige Kunst.“

Die GRÜNEN stimmten gemeinsam mit einem weiteren BV-Mitglied für die Vorlage, fanden aber keine Mehrheit. „Diese Entscheidung ist ein Rückschlag für Wuppertals Kunst- und Kulturszene und zeigt den mangelnden Mut, eine einmalige Chance zu ergreifen.“