Wuppertal als Fahrradstadt: Radhaus am Döpps
Rede unserer GRÜNEN Fraktionsvorsitzenden Anja Liebert im Rat der Stadt Wuppertal am 02.05.2016
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren,
anhand des Beispiels dieses Radhauses sieht man ja eigentlich, dass die Planungen am Döppersberg flexibler sind, als wir manchmal glauben.
Wer hätte vor zwei Jahren darüber nachgedacht, an dieser Stelle eine Abstellmöglichkeit in dieser Größenordnung für Fahrräder zu schaffen und jetzt ist es möglich.
Das begrüßen wir grundsätzlich.
Dennoch ist es so, dass es natürlich in den verschiedenen Varianten sehr unterschiedliche Zahlen und Größenordnungen gibt. Da ist einmal von 120 Plätzen die Rede in der Variante A, dann gibt es bis zu 358 Radabstellplätze in der mehrstöckigen Variante.
In diesem Spannungsbogen bewegen wir uns im Moment und haben die Gelegenheit, bis Juli zu einem Durchführungsbeschluss zu kommen. Das ist ja das Ziel, dass wir jetzt überlegen, welche Möglichkeit könnte es sein.
Auch wir GRÜNEN befürworten die Variante 3, weil sie als einzige eine barrierefreie Zuwegung vom Busbahnhof über das Radhaus bis hin zur B7 führt, zumindest einigermaßen zielführend bietet.
Bei den beiden anderen Varianten ist die Anbindung nämlich sehr schlecht. Wer sich den Plan einmal anguckt, sieht irgendwie ein lustiges Strickmuster und sieht, welche Bögen Radfahrende nutzen müssen, um überhaupt zu dem Radhaus und vom Radhaus in die City zu kommen, oder auch Richtung Barmen oder Vohwinkel.
Von daher ist es unser Ziel, dass die Dominanz der Autospuren zurückgenommen wird zugunsten einer Spur, die ausschließlich Radfahrenden und Bussen, der sogenannten Umweltspur, vorbehalten bleibt. Wir möchten es aber nicht, wie Herr Sander von der Linken gerade, bei guten Ratschlägen – dieses Mal mit T – für die anderen belassen, sondern wir möchten, dass sich das Ganze in dieser Drucksache auch wiederfindet.
Wir bitten deshalb darum, dass nach den drei Punkten, die wir gleich ja gemeinsam mehr oder weniger einheitlich beschließen werden, ein vierter Punkt aufgeführt wird. Und der soll das Thema aufgreifen, was eigentlich das Kritische an dieser Planung ist, nämlich welche Wegeführung für den Radverkehr gibt es, der ja in dieser Form vorher gar nicht in den Planungen an dieser Stelle berücksichtigt wurde.
Ich lese jetzt mal vor, was wir GRÜNEN als Punkt vier beantragen.
4. Die Verwaltung wird beauftragt, eine zeitgemäße und leistungsfähige Anbindung der Radabstellanlage in das übergeordnete Fahrradnetz der Stadt Wuppertal zu planen und gegebenenfalls dazu Teile der Planungen für das Projekt Döppersberg zu modifizieren.
Das beinhaltet genau das: wie kann das Radhaus in die Planungen für den Döppersberg vernünftig einbezogen werden.
Dann bitte ich, dass wir das auch mitbeschließen, denn ansonsten haben wir eine isolierte Planung. Wir haben das Radhaus an der einen Stelle, wir wissen aber nicht, wie ist eine vernünftige, sichere und attraktive Anbindung. Denn das Projekt Döppersberg ist ein Projekt, und da waren wir uns immer alle einig, das dazu dient, den Individualverkehr an seinen Platz zu weisen und die Stadt attraktiv zu machen für Fußgängerinnen und Fußgänger, die eben nicht mehr unter die Erde verbannt werden, sondern oben auf der Ebene ihren Platz finden. Und für uns gehören da nicht nur die Fußgängerinnen und Fußgänger zu, sondern auch die Radfahrenden.
Daher bitte ich Sie um Zustimmung zu unserer Ergänzung.
Vielen Dank.