WSW-Aufsichtsräte nehmen Gleichstellung in den Blick
Rede unserer Stadtverordneten Tanja Wallraf in der Sitzung des Rates am 15.12.2014
Herr Oberbürgermeister,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
wir sind gegen die Erledigung des Tagesordnungspunktes.
Die Stadt Wuppertal, allen voran der Oberbürgermeister selbst haben sich Gleichstellung auf die Fahnen geschrieben, dies muss selbstverständlich auch für Töchterunternehmen gelten.
Die Gleichstellungsbeauftrage der WSW benötigt dringend unsere Unterstützung. Sie ist seit 2012 bestellt, da das Vergabegesetz dies fordert. Wie wenig die WSW diese Aufgabe ernst nehmen belegt, dass es bis heute keine eigens für Gleichstellung geschaffene Stelle oder gar ein Budget gibt. Die zuständige Mitarbeiterin ist lediglich freigestellte Betriebsrätin, die alleine gegen Windmühlen kämpft. Ein Frauenförderplan ist nicht existent, was für ein Unternehmen dieser Größenordnung ein Trauerspiel ist. Bei einem Frauenanteil von lediglich bei 18,6 % ist er auch dringend von Nöten. Die Anzahl weiblicher Azubis ist in den letzten Jahren zurückgegangen, die vereinbarte 20% Quote eine Farce bei einem Anteil 120 männlicher zu 16 weiblicher Azubis.
Unternehmen, die zukunftsfähig sein wollen, müssen Frauen im Boot haben. Dies ist nur zu schaffen mit Familienfreundlichkeit, flexiblen Arbeitszeiten, möglichen Stundenreduzierungen sowie Betriebsvereinbarung zu partnerschaftlichem Verhalten am Arbeitsplatz z.B. gegen Mobbing. Hierfür braucht es eine starke Gleichstellungsbeauftrage.
Uns reicht es nicht aus, die entsandten WSW Aufsichtsratsmitglieder mündlich darum zu bitten, das Thema Gleichstellung bei den WSW in den Blick zu nehmen. Wir wollen mit diesem Antrag Verbindlichkeit und darstellen das Gleichstellung nicht nur leere Worte sind. Daher möchten wir Sie auch jetzt schon „vorwarnen“, dass die WSW nur der erste Aufschlag sind. Letztendlich müssen alle Eigenbetriebe oder die Betriebe, in denen die Stadt Mehrheitsgesellschafterin ist, das Thema Gleichstellung endlich ernsthaft angehen.