Kein Platz für Zirkusse mit Wildtieren
Rede unseres GRÜNEN Stadtverordneten Paul Yves Ramette in der Sitzung des Rates der Stadt Wuppertal am 02.05.2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
lassen Sie mich zu Beginn erst einmal ganz kurz feststellen, dass dieser Antrag keine rückwirkende Wirkung hat, also auch nicht die Fahrt eines weltberühmten grauen Tieres in einer Wuppertaler Schwebebahn, die dann leider an der Adlerbrücke endete, davon nicht betroffen ist und auch der Zirkus Casselly davon nicht betroffen wäre, denn wir haben dazu eine schriftliche Aussage des Zirkus Casselly.
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schlägt Ihnen heute mit diesem Antrag vor, keine städtischen Flächen mehr an Zirkusse zu vermieten, die Wildtiere wie beispielsweise Elefanten, Tiger, Löwen, Affen oder Bären mit sich führen. Bei Wildtieren müssen besonders hohe Ansprüche an die Haltung und die Unterbringung gestellt werden. In Zirkusbetrieben ist eine solche verantwortbare Haltung grundsätzlich nicht möglich. Leider sind in vielen der über 300 reisenden Zirkusbetrieben in Deutschland weiterhin Tiere wildlebender Arten zu sehen. Wildtiere leiden massiv erwiesenermaßen darunter, dass sie die überwiegende Zeit in kleinen Käfigen, unzureichenden Gehegen und in Transportwagen verbringen müssen. Und dass sie im Schnitt 50mal im Jahr den Auftrittsort wechseln müssen.
Die Folgen für die Tiere sind fatal: Massive Gesundheitsschäden, Verhaltensstörungen und erhöhte Sterblichkeit. Nach den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes können die Behörden zudem erst eingreifen, wenn Haltung und Transport „nur unter erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden“ möglich sind.
Es gibt eine aktuelle Initiative des Bundesrates, aber wir möchten das Ergebnis der aktuellen Initiative im Bundesrat für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen ganz bewusst nicht passiv abwarten, denn bereits im Jahr 2003 und im Jahr 2011 gab es Impulse aus dem Bundesrat nach der Forderung eines entsprechenden Verbotes. Leider wurde diese von der Bundesregierung nicht umgesetzt. Wir wollen hier nicht noch einmal Jahre abwarten.
Meine Damen und Herren, insbesondere von der großen Koalition, nehmen Sie Ihre tierschutzrechtliche Verantwortung wahr.
Im Oktober letzten Jahres wurde in Düsseldorf ein entsprechender Antrag bei Enthaltung der CDU einstimmig beschlossen. Folgen Sie diesem und vielen weiteren Beispielen. So haben Ahaus, Bad Bramstedt, Baden Baden, Berlin, Bocholt, Borken, Burg Lindenfeld, Büdingen- und ich lese jetzt nur die Buchstaben A und B vor. Aber Sie sehen schon an der Menge dieser Städte und Gemeinden, die ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen beschlossen haben, wir hängen da etwas hintendran.
Werfen Sie jetzt doch mal ihren Hut für besseren Tierschutz in Wuppertal in die Manege und unterstützen Sie unseren Antrag.
Vielen Dank.