Dienst- und Berufskleidung für den öffentlichen Dienst aus fairer Produktion
Rede unserer Bürgermeisterin Bettina Brücher in der Ratssitzung am 11.05.15
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine Damen und Herren,
der Rat der Stadt Wuppertal hat mehrheitlich beschlossen, ein Grundstück am Döppersberg an einen Investor zu verkaufen, der dort den Billig-Textilien-Einzelhandel Primark ansiedeln will.
Aus unserer Sicht gerät die Stadt Wuppertal mit dieser Entscheidung in Zugzwang, einen Gegenpol zu schaffen. Wuppertal kann als Fair Trade Town mit gutem Beispiel voran gehen und Dienstbekleidung, Sportwaren und Textilien nur von Unternehmen beschaffen, die faire und ökologisch hergestellte Waren garantieren.
Wuppertal kann so für seine Bürgerinnen und Bürger ein Vorbild sein, wenn öffentlich kommuniziert wird, dass es der Verwaltung nicht egal ist, woher z.B. die Dienstbekleidung für die Feuerwehr kommt. Unsere Gesellschaft braucht Anreize dafür, ihr Konsumverhalten und die Herkunft von Textilien zu hinterfragen.
Wichtig ist uns, dass die Verwaltung prüft, welche Siegel, Zertifikate und andere Merkmale faire und ökologisch hergestellte Kleidung und andere Produkte garantieren können.
Wenn die Kommunen bei ihrer Beschaffung nachhaltige Textilien verlangen, können sie damit die Nachfrage und den Bedarf ankurbeln. Damit wird auch das „Bündnis für Textilien“ gestärkt werden, dem sich bisher 70 einzelne Textilunternehmen angeschlossen haben. Zwischenzeitlich haben auch die fünf federführenden Textilverbände signalisiert, dass sie sich einen Beitritt vorstellen können, allerdings leider nur bei abgeschwächten Anforderungen.
Wir wollen, dass sich die Stadt Wuppertal im Rahmen ihres Beschaffungswesens deutlich positioniert und dokumentiert, dass Fairness und Ökologie wichtige Ziele sind. Wir müssen daran mitwirken, dass sich die Arbeitssituation und die ökologischen Zustände in den Produktionsländern verbessern!