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Bebauungsplan 1173 – Holländische Heide –

2. Oktober 2013

Rede unseres Stadtverordneten Klaus Lüdemann in der Ratssitzung am 30.09.13

Meine Damen und Herren,Klaus

am 15.7. habe ich hier zur Bebauung Hindenburgstraße gesprochen.
Ein grünes Kleinod wird für ein Neubaugebiet geopfert.
Heute soll für die Holländische Heide ebenso die Zerstörung eines Naturidylls für Neubauten beschlossen werden.

Die Holländische Heide an der Hainstraße:

Ein wunderbarer Ort: eine große, grüne Wiese mit verlassener Hofschaft und altem Baumbestand, ein kleiner Wald am nördlichen Rand, in dem sich Wild verstecken kann, hohe Hecken, die Schutz für seltene Vögel bieten, vielleicht eine Quelle, zwei Bachläufe, über die frischer Wind weht, der auch die weitere Umgebung erfrischt.

Gegen eine Bebauung mit Rücksicht auf Natur und Umwelt hätte niemand etwas einzuwenden gehabt, auch nicht die GRÜNEN. Keiner war jedoch darauf gefasst, dass es sich laut neuem Bebauungsplan um 45 Häuser mit insgesamt 72 Wohneinheiten handeln sollte. Dadurch muss mit einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen von ca. 120 PKW gerechnet werden.

Weitere Verschlechterungen sowie die Widersprüche und Fehler im Bearbeitungsverfahren wurden durch die Umweltschutzverbände und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN angeprangert: Das Wäldchen soll nicht im jetzigen Zustand erhalten bleiben, sondern der derzeitige Waldsaum soll den Privatgrundstücken zugerechnet werden und wäre damit forstrechtlich nicht geschützt. Das Grundwasser soll direkt ins Kanalsystem geleitet werden, die Eintrocknung der beiden Bachläufe nimmt man in Kauf. Der Boden wurde nicht auf das Vorhandensein einer Quelle untersucht. Der Artenschutz wurde vernachlässigt, Vorschriften wurden nicht eingehalten.

Diese Liste könnte noch lange erweitert werden. Die Anliegen und Bedenken der Anwohner wurden von der Verwaltung nicht berücksichtigt.

Persönlich tut mir die Kastanie weh. Sicher will niemand, dass Kinder durch herabfallende Äste verletzt werden. Es hätte in der Planung andere Möglichkeiten gegeben, um einen Schutzstreifen rund um den Baum einzurichten.

Immerhin erreichten die GRÜNEN am 19.01.2012 in der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg, dass der einstimmige Beschluss gefasst wurde, eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Mit der Mehrheit von GRÜNEN, Linken, FDP und WfW lehnte die BV den aktuellen Bebauungsplan im September 2013 ab.

Wir erwarten von der Großen Koalition im Rat heute eine sture Entscheidung gegen jede Vernunft.

Wir schlagen quasi in letzter Minute vor, im B-Plan die Zahl der Häuser auf 35 zu beschränken. Das würde die Bedenken der AnwohnerInnen wenigstens zum Teil berücksichtigen.

Wenn Wuppertal etwas anders machen will, dann sollte man endlich andere Konzepte entwickeln.

Wir lehnen den B-Plan in der vorliegenden Form ab.

Wuppertal ist die grünste Stadt Deutschlands

Wir wollen, dass es so bleibt