Wuppertal zum Weiterbildungsstandort entwickeln, um aktuelle Herausforderungen der Arbeitswelt zu bewältigen
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP an den Hauptausschuss am 16.12.2021 und an den Rat der Stadt Wuppertal am 21.12.2021
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und FDP beantragen, der Rat der Stadt Wuppertal möge beschließen:
Um auf die Auswirkungen der Globalisierung und Digitalisierung adäquat reagieren zu können, wird Wuppertal als Weiterbildungs- und Weiterqualifizierungsstandort weiter entwickelt. Um der Diskussion bei den maßgeblichen Akteuren über die möglichen Handlungsweisen eine Plattform zu bieten, lädt die Verwaltung zu einer Konferenz, insbesondere mit Vertreter*innen der Wohlfahrtspflege, den relevanten lokalen Bildungsträger*innen (hierbei sollten sowohl gemeinwohlorientierte Träger der Weiterbildung als auch privatwirtschaftliche Bildungsträger berücksichtigt werden), der Wirtschaftsförderung, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, der Bergischen Universität, der Bundesagentur für Arbeit, dem Jobcenter sowie der VHS ein und führt diese bis Anfang Mai 2022 durch. Inhaltlich soll es darum gehen, im Netzwerk miteinander konkrete Vereinbarungen zu treffen, damit möglichst allen Beschäftigten und Arbeitssuchenden die Möglichkeit einer bedarfsgerechten und lebenslangen Qualifizierung angeboten werden kann. Diesen Vereinbarungen zugrunde liegend sollen Bereiche identifiziert und benannt werden, in denen aktuell Weiterbildungs- und Qualifizierungslücken bestehen, sowie Bereiche und konkrete Angebote benannt werden, nach denen eine hohe Nachfrage besteht, aber auch, welche Nachfrage nicht abgedeckt werden kann. Es sollen Absprachen getroffen werden, auf welchen Wegen diese Bedarfe gedeckt werden können und ggf. welcher Prozessanpassungen an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Akteuren es bedarf. Zu den Ergebnissen der Netzwerktreffen und den konkret getroffenen Vereinbarungen wird der Politik in den zuständigen Gremien (Ausschuss für Schule und Bildung, Zweckverbandsversammlung Bergische VHS, Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Nachhaltigkeit, Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Familie) Bericht erstattet.
Begründung:
Durch Globalisierung und Digitalisierung fallen voraussichtlich auch in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplätze weg. Gleichzeitig entstehen jedoch auch neue Arbeitsplätze und bestehende werden mit neuen Aufgaben verbunden sein. Für unsere Stadt und das Bergische Land ist diese Entwicklung aufgrund der industriellen Prägung eine besondere Herausforderung. Deshalb muss unter anderem die lebenslange berufliche Weiterqualifizierung ein zentrales Thema in der Arbeitswelt sein. Wir setzen uns dafür ein, dass sich Wuppertal und das Bergische Land zu einer renommierten Weiterbildungsregion entwickelt. Dafür sind konkrete Verabredungen mit den Sozialpartnern, den Weiterbildungsträgern, der Wirtschaftsförderung, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, der Bergischen Universität, der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter notwendig. Die vorhandenen, guten Angebote sollen mit Hilfe der Konferenz, im Rahmen einer Gesamtbetrachtung auf die Bedarfs- und Nachfragelage, geschärft und weiterentwickelt werden. Die Notwendigkeit einer ständigen Weiterbildung sollten deutlich mehr Akteure am Arbeitsmarkt verinnerlichen. Dies umfasst sowohl Arbeitnehmer*innen als auch im besonderen Maße Arbeitgeber*innen. Gerade die Arbeitgeber*innen können an dieser Stelle einen bedeutenden Beitrag leisten indem sie ihre Beschäftigten weiter qualifizieren und damit ihr Unternehmen zukunftssicherer machen. Wir müssen es schaffen in die Lage zu kommen, allen Beschäftigten und Arbeitssuchenden die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Qualifizierung anzubieten. Hierfür müssen jetzt konkrete Handlungsschritte unternommen werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Klaus Jürgen Reese und Servet Köksal, Fraktionsvorsitzender und stellv. Fraktionsvorsitzender
Caroline Lünenschloss und Ludger Kineke, Fraktionsvorsitzende
Yazgülü Zeybek und Paul Yves Ramette, Fraktionsvorsitzende
Alexander Schmidt, Fraktionsvorsitzender