Wolldecken statt heiße Luft
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN beantragt, die Mitglieder des Hauptausschusses und des Rates mögen beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in Wuppertal auf das Aufstellen von gas- und elektrisch betriebenen Heizstrahlern (Heizpilzen) im Außenbereich von Gaststätten zu Gunsten des Klimaschutzes verzichtet wird. Die Stadt Wuppertal wird beauftragt, mit dem hiesigen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) eine freiwillige Vereinbarung nach dem Münsteraner Modell (www.muenster.de/stadt/umwelt/heizpilze.html) auszuhandeln. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob grundsätzlich ein Verbot der Aufstellung und des Betriebes von Heizstrahlern im öffentlichen Raum ausgesprochen werden kann.
Begründung:
Seit Jahren steigt nicht nur in Wuppertal die Anzahl der Heizstrahler, der sogenannten Heizpilze, in Außenbereichen der Gastronomie. Dadurch soll den Gästen auch bei kühler Witterung und im Winterhalbjahr ein Aufenthalt im Freien ermöglicht werden.
Heizpilze, die mit Gas betrieben werden, stoßen jedoch große Mengen an klimaschädlichem CO2 aus, was den Bemühungen zum Klimaschutz widerspricht. Energetisch und ökologisch ist es unsinnig, Außenbereiche bei kühler Witterung mit gasbetriebenen oder elektrischen Heizstrahlern zu beheizen.
Gasbetriebene Heizstrahler können bis zu 3 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) pro Stunde in die Atmosphäre abgeben, das kann sich pro Gastronomiebetrieb auf mehrere Tausend Kilogramm im Jahr summieren.
Bei einer Nutzungsdauer von ca. 600 Stunden im Jahr (das entspricht z.B. 15 Stunden die Woche von September bis Mai) emittiert ein einziger Heizstrahler ca. 2.000 kg Kohlendioxid (CO2). Das ist die Menge, die auch ein durchschnittlicher PKW mit einer Jahresleistung von 12.000 km ausstößt.
Die Stadt Wuppertal ist Gründungsmitglied des Klimabündnisses und hat in der Ratssitzung am 29.06.2009 das neue Handlungsprogramm zum Klimaschutz 2009 “ 2020 beschlossen.
Daher sollte mit den Wuppertaler Gastronomen vereinbart werden, auf die Heizpilze zu verzichten und stattdessen wärmende Wolldecken an ihre Gäste auszuteilen, wie es in einigen Lokalen bereits umgesetzt wird.
Mit freundlichem Gruß,
Peter Vorsteher
Fraktionssprecher
Bettina Brücher
Stadtverordnete“