Taubenhaus am Hauptbahnhof
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an den Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Bauen am 04.06.2020, an den Hauptausschuss am 17.06.2020 und an den Rat der Stadt Wuppertal am 22.06.2020
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr Müller,
die Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragen, die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Bauen, des Hauptausschusses und des Rates mögen beschließen:
- Die Stadtverwaltung wird beauftragt, zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen es machbar ist, auf dem Gebäude der Bundesbahndirektion oder in unmittelbarer Nachbarschaft ein Taubenhaus zu errichten.
- Die Stadtverwaltung wird beauftragt, entsprechende Prüfungen in Zusammenarbeit mit der Wichernhaus ggmbh, dem Jobcenter, dem Tierschutzverein Wuppertal e.V., dem Förderverein Stadttauben Wuppertal e.V., dem Eigentümer der Bundesbahndirektion und der Deutschen Bahn durchzuführen.
Begründung:
In der Ratssitzung am 17.02.20 wurde der Grundsatzbeschluss zur Nutzung der Bundesbahndirektion durch die Stadtverwaltung beschlossen, der Durchführungsbeschluss soll Ende des Jahres gefasst werden. In dieser Zeit wäre es sinnvoll, die Installation eines Taubenhauses auf/in dem Gebäude der Bundesbahndirektion oder in der unmittelbaren Umgebung zu prüfen.
Im Bereich des Döppersberg, des Hauptbahnhofes und der Bundesbahndirektion ist der Standort für ein Taubenhaus überaus sinnvoll, da sich dort zahlreiche Tauben aufhalten, brüten und das Gelände verschmutzen. Ziel des Antrages ist die unkontrollierte Vermehrung der Stadttauben zu unterbinden, die Zahl der Tiere zu verringern und den Tieren ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen. Als Beispiel dient für den Stadtteil Elberfeld das seit Jahren erfolgreiche Taubenhaus im Verwaltungshaus am Neumarkt. Seit 2012 betreiben der Förderverein Stadttauben und die Wichernhaus ggmbh, in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und der Stadt Wuppertal dieses Taubenhaus. Mittlerweile wurden dort mehr 10.000 Taubeneier durch Gipseier ausgetauscht. Erreicht wurde damit eine deutlich geringere Menge an Taubenkot im Umfeld des Verwaltungsgebäudes und sichtbar weniger Tauben auf dem Historischen Verwaltungshaus sowie dem Wochenmarkt.
Dieses Erfolgsmodell soll auf ein Taubenhaus im Bereich des Hauptbahnhofes übertragen werden. Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass der Erfolg eines Taubenhauses nur mit einer fachgerechten Beratung durch Personen mit Wissen über Taubenhäuser möglich ist. Die involvierten Vereine verfügen über Fachkräfte mit diesem Wissen und sollten alle mit einbezogen werden. Beim Förderverein ist das eine Fachkraft, die die Sachkundeprüfung für Tierheimleiter nach Paragraph 11 TierSchG beim Deutschen Tierschutzbund mit Erfolg absolviert hat. Daher müssen diese Vereine zwingend in die Planungen mit eingebunden werden. Ein rein ehrenamtlicher Betrieb eines Taubenhauses ist allerdings nicht möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Liebert
Fraktionsvorsitzende
Hans-Jörg Herhausen, Ludger Kineke
Fraktionsvorsitzende