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Schulentwicklungsplan weiterführende Schulen

9. April 2008

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Engelmann,

die Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN beantragt, der Rat der Stadt Wuppertal möge folgenden Beschluss fassen:

1. Die in Punkt 1 a) der Vorlage VO/0204/08 empfohlene Schließung der Hauptschule Berghauser Straße in Cronenberg wird vom Rat der Stadt abgelehnt.

2. Der Rat der Stadt spricht sich für ein Verbundschulmodell zur Stärkung der Hauptschule Berghauser Straße aus. Die Verwaltung wird beauftragt, entsprechende Vorschläge zur Umsetzung zu entwickeln.

3. Der Rat der Stadt erkennt seine Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Schulbetriebes der aufzulösenden Hauptschule Rödiger Straße an.
Das Gebäudemanagement Wuppertal wird gebeten, zur nächsten Sitzung des Schulausschusses eine Übersicht über die zur Aufrechterhaltung des Unterrichtes notwendigen Maßnahmen vorzulegen. Ziel der Vorlage sollen annähernd vergleichbare Unterrichtsbedingungen sein.

Begründung:

Hauptschule Berghauser Straße
Der Schulentwicklungsplan für weiterführende Schulen in Wuppertal für den Zeitraum bis 2013 sieht als Reaktion auf die rückgängigen SchülerInnenzahlen insbesondere an den Hauptschulen vor, zwei Hauptschulen auslaufend zu schließen. Es handelt sich hierbei um die Hauptschule Berghauser Straße in Cronenberg und um die Hauptschule Rödiger Str. in Barmen. Insbesondere die Schließung der Cronenberger Hauptschule stößt auf viel Protest unter Fachleuten und auch in der Bevölkerung.
Ein zentrales Argument der Verwaltung gegen den Erhalt der Schule stellt die geringe Zahl an Schülerinnen und Schülern dar. Die Schlussfolgerung lautet, sie sei nur „mit Einschränkungen als Stadtteilschule für den Stadtteil Cronenberg zu betrachten“ (SEP, S. 35). Dies ist zutreffend, wenn nur die Herkunft der Schülerinnen und Schüler betrachtet wird. Wenn aber das Augenmerk auf das Engagement der Schule im Stadtteil und umgekehrt des Stadtteils für die Schule gesehen wird, muss man sehr wohl von einer starken Verankerung im Bezirk sprechen. Gerade das Engagement der örtlichen Wirtschaft ist im gesamtstädtischen Vergleich vorbildlich. So konnten im Rahmen von Sponsoring Informatikräume eingerichtet werden, die den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Auch ist sind die Qualifizierungsmaßnahmen zur beruflichen Vorbereitung herausragend zu nennen, die Gemeinschaft Cronenberger Unternehmer bezeichnet die Arbeit der Schule, ihrer Leitung und der Mitarbeiter in einem rief an den Oberbürgermeister vom 13.02.2008 als hervorragend. Sie bekräftigt, wie wichtig die zielgerichtete und vertrauensvolle Arbeit für den Cronenberger Zusammenhalt und die Cronenberger Wirtschaft sei. Die überdurchschnittliche Anzahl an Schülerinnen und Schülern, die nach Besuch der Schule einen Ausbildungsplatz erhalten, ist ein weiterer Beleg für die erfolgreiche Arbeit.

Ein derart funktionierendes Netzwerk darf nicht zerstört werden. Daher müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, auf die gesamtstädtisch sinkende Schülerzahl zu reagieren ohne vorbildliche Arbeit zu zerstören.

Das Schulgesetz NRW bietet den Schulträgern nach ß 83 die Möglichkeit, unterschiedliche Schulformen als „Verbundschulen“ organisatorisch zusammenzufassen. Die Zusammenführung zweier Schulen zu einer Verbundschule stellt eine sinnvolle Alternative zur Schließung der Hauptschule Berghauser Straße dar und ist dieser daher vorzuziehen.

Hauptschule Rödiger Straße/ Rott
Auch wenn die Schließung der Hauptschule auf dem Rott vorgenommen wird, hat die Politik in unserer Stadt eine besondere Verantwortung für diese Schule. Bis zur endgültigen Schließung müssen die Investitionen vorgenommen werden, die zur Aufrechterhaltung des Unterrichtsbetriebes notwendig sind.

Mit freundlichen Grüßen

Marc Schulz
Stadtverordneter

Gerta Siller
Fraktionssprecherin „