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Resolution zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25.11.2014

3. November 2014

Antrag an den Ausschuss für Gleichstellung am 04.11.2014

Der Antrag wurde von der Tagesordnung gesetzt.

Sehr geehrte Frau Böth,

die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt, der Ausschuss für Gleichstellung möge anlässlich des Internationalen Tages „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25.11.2014 folgende Resolution beschließen:

Werbung erzeugt Aufmerksamkeit, Konsumbedürfnisse und Vorbilder, die die beworbenen Produkte mit Lebensstilen, -gefühlen und -zielen bestimmter Rollenbilder verknüpfen. Sie bedient sich dabei kultureller Zeichen und Bilder und prägt diese mit. In der Werbelandschaft werden immer wieder sexistische, diskriminierende und frauenfeindliche Motive verwendet. Derartige Werbung reduziert Menschen auf überkommene Normen und diskriminierende Rollenvorstellungen und festigt Geschlechterklischees.
Sexistische, diskriminierende und frauenfeindliche Werbung hat negative Auswirkungen für die gesamte Gesellschaft und ist in Deutschland verboten.
Insbesondere beeinträchtigt sie auch Kinder und Jugendliche, weil sie ihre Lebenswelt nicht unerheblich beeinflusst und ihr Bild von Geschlechterrollen nachhaltig negativ prägt.
Deswegen muss sexistische, diskriminierende und frauenfeindliche Werbung nicht nur zum Schutz von Frauen kritisch wahrgenommen, bewusst gemacht und unterbunden werden. Gleichzeitig müssen insbesondere Kinder eine Chance haben, Werbung als solche zu erkennen und zu verstehen.
Die Darstellung von fast nackten Frauen wird gerne genutzt, um auf diverse Produkte aufmerksam zu machen. Meistens besteht kein inhaltlicher Zusammenhang zwischen dem beworbenen Produkt und dem Frauenkörper.
Diese Art von Werbung kann als eine Form der Gewalt empfunden werden – oder den Beginn von Gewalt markieren. Frauen werden zu allzeit bereiten Objekten degradiert.

Der Ausschuss für Gleichstellung distanziert sich von dieser Art der Werbung, weil sie gesellschaftliche Rollenbilder zementiert und zeigen soll, wie Frauen und Männer angeblich zu sein haben. Wir stehen für ein gleichberechtigtes Miteinander von Frauen und Männern in der Gesellschaft und gelebte Emanzipation und dem Glauben an die soziale, ökonomische und politische Gleichheit der Geschlechter.

Zum Hintergrund:
Am 25. November 2001 ließ TERRE DES FEMMES zum ersten Mal die Fahnen wehen, um am Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Der von der UNO seit 1990 offiziell anerkannte Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und beteiligten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.
In den vergangenen Jahren wurde die TERRE DES FEMMES Fahnenaktion von zahlreichen Frauenbeauftragten, Verbänden und Ministerien aufgegriffen und weitergetragen.

Mit freundlichen Grüßen

Tanja Wallraf                         Anja Liebert
Stadtverordnete                    Fraktionsvorsitzende