KulturPass für Jugendliche
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an den Ausschuss für Kultur am 07.06.2023
Sehr geehrter Herr Dr. Köster,
die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt, der Ausschuss für Kultur möge folgenden Beschluss fassen:
Die Verwaltung wird gebeten, in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kultur einen Sachstandsbericht zur Einführung des Kulturpasses für Jugendliche vorzulegen und dabei folgende Aspekte zu berücksichtigen:
- Gibt es für die Stadt Wuppertal schon Überlegungen, wie die Einführung des von der Bundesregierung für das 2. Quartal 2023 geplanten KulturPasses für Jugendliche vor Ort flankiert und unterstützt werden kann?
- Wenn die Antwort nein lautet, bitten wir um Vorlage eines konkreten Zeit- und Maßnahmenplan für eine Begleitung der Einführung des geplanten KulturPasses
Begründung:
Bereits vor einigen Jahren wurde u.a. in Frankreich erfolgreich ein Kulturpass für Jugendliche eingeführt, der sich großer Beliebtheit erfreut. Dem Vorbild europäischer Länder folgend, hat die Bundesregierung beschlossen, auch in Deutschland einen KulturPass einzuführen. Mit einem Guthaben von 200 Euro möchte der Bund junge Menschen dazu anregen, Kultur vor Ort zu erleben und die Hürden zu reduzieren. Außerdem soll damit auch die Kulturbranche unterstützt werden, die weiterhin sehr unter den Auswirkungen der Pandemie leidet.
Der KulturPass soll sich zunächst an alle Jugendlichen in Deutschland richten, die im Jahr 2023 achtzehn Jahre alt werden. Laut Statistischem Bundesamt werden das etwa 750.000 Personen sein. Alle Jugendlichen erhalten ein Guthaben in Höhe von 200 Euro. Dieses Guthaben können sie zwei Jahre lang auf einer digitalen Plattform einlösen, die als App und Website verfügbar sein wird. Der KulturPass soll darüber hinaus auch die Nachfrage in den Kultureinrichtungen stärken und ihnen zudem ermöglichen, neues Publikum für sich zu gewinnen.
Auf der Plattform können sich lokale Kulturanbieter registrieren und dort beispielsweise Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen anbieten. Auch Eintrittskarten für Museen oder Ausstellungen sowie Bücher oder Vinylplatten sollen zum Angebot gehören. Die Registrierung ist beschränkt auf lokale Kulturanbieter*innen. Große Verkaufsplattformen und Online-Versandhändler sind ausgeschlossen. Die Bundesregierung stellt für das Pilotprojekt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags am 10. November 2022 beschlossen. Die Mittel kommen aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth. Der KulturPass soll ab dem zweiten Quartal 2023 an den Start gehen. Bei erfolgreichem Verlauf kann das Programm in einem zweiten Schritt für Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren geöffnet werden, so eine Pressemitteilung der Bundesregierung.
In der Sitzung des Ausschusses für Kultur am 3. Mai 2023 wurde das Thema ebenfalls angesprochen, aber es gab hierzu noch keine konkreten Vorstellungen seitens der Verwaltung, wann und wie eine entsprechende Kommunikation in Wuppertal geplant ist. Um dieses Angebot auch auf lokaler Ebene bekannt zu machen, sollte dies von Seiten der Verwaltung in Verbindung mit dem Stadtmarketing flankiert und durch entsprechende Werbung sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Kulturanbietern und Initiativen bekannt gemacht werden. Darüber hinaus gilt es hier, Brücken zu bauen und die Player der kulturellen Bildung aktiv und perspektivisch mit einzubeziehen. Wichtig ist es, Ansprechpartner*innen zu etablieren, den Bedarf der Jugendlichen zu erforschen und der bei Ihnen geweckten Neugier eine Kontinuität zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Liste-Frinker Rainer Widmann
Stadtverordnete Stadtverordneter