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Kulturentwicklungsplan für Wuppertal 2025 – Kultur nachhaltig entwickeln und zukunftsfähig machen

15. Juni 2016

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an den Ausschuss für Kultur am 22.06.2016, den Hauptausschuss am 29.06.2016 und den Rat der Stadt Wuppertal am 04.07.2016

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Dr. Köster,

Kulturarbeit, sowohl der städtischen als auch der Freien Kultur, muss sich nicht zuletzt aufgrund geringerer finanzieller Unterstützung in Zukunft neuen Herausforderungen stellen.
Das Zusammenspiel von städtischer Kultur, Freier Kultur, Bildender Kunst und nicht-institutioneller Kultur wird zukünftig immer wichtiger.
Kulturpolitik braucht Steuerungsinstrumente und eine langfristige Perspektivplanung. Diese kann nur durch eine Bestandsaufnahme, die gleichzeitig auch Schwachstellen benennt und Handlungsoptionen aufweist, gewährleistet werden.

Vor diesem Hintergrund beantragen wir die Erstellung eines Kulturentwicklungsplanes für den Zeitraum 2016 – 2025.

Die Verwaltung wird mit der Umsetzung beauftragt. Der Plan soll folgende Punkte beinhalten:
1. Eine Bestandsaufnahme der Wuppertaler Kulturszene wird erstellt. Sie benennt, wie der Kulturbericht 2014, eine Aufzählung der verschiedenen Kulturorte und stellt darüber hinaus auch die verschiedenen Entwicklungspotenziale bzw. Schwerpunkte von städtischer Kultur, freier Kulturszene und Bildender Kunst dar. Für die Bestandsaufnahme können Profile der Kultureinrichtung, welche als Anhang dem Kulturentwicklungsplan beigefügt werden, sinnhaft sein.

2. Der Kulturentwicklungsplan soll die Veränderungen der vergangenen 10 Jahren in der Wuppertaler Kulturszene benennen und deutlich machen, welche Entwicklungen es gab und sollte regelmäßig alle 5 Jahre fortgeschrieben werden.

3. Der Kulturentwicklungsplan soll Veränderungen von kommunalen und Landeszuschüssen für die Einrichtungen und Träger in den vergangenen Jahren abbilden.

4. Zur Erarbeitung des Kulturentwicklungsplanes wird eine Begleitkommission gegründet, die aus je einer/einem Vertreter*in der im Kulturausschuss vertretenen Fraktionen besteht, sowie zwei Vertreter*innen der Kulturverwaltung, zwei Vertreter*innen der freien Kulturszene und einer/einem Vertreter*in der Wuppertaler Bühnen.

5. Der Kulturentwicklungsplan soll dabei besonders Handlungsmöglichkeiten und Vernetzungspotenziale benennen für:

  • Interkulturelle Kunst
  • Quartiersbezogene Kulturangebote
  • Kultur für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aller Bildungsschichten
  • Kultur für Zielgruppen mit geringem Zugang zur Kulturlandschaft
  • Vernetzungspotenziale zwischen städtischer Kultur und Freier Kulturszene
  • Möglichkeiten der Förderung durch die Wirtschaft oder privaten Sponsor*innen/ESF-Förderungen
  • Entwicklungspotenziale der nicht institutionalisierten Kulturszene aufzeigen (Veranstalter*innen, die keinen festen Veranstaltungsort bzw. Bühne haben)
  • Eine Online-Auflistung der verschiedenen Kulturorte und deren Ansprechpartner*innen für die Vermietung (Zwischennutzung von leerstehenden Räumen für kulturelle Veranstaltungen)
  • Gemeinsame Marketingstrategie der Kultureinrichtungen

6. Es sollen die Bereiche benannt werden, in denen die drei bergischen Städte in der Kultur schon jetzt kooperieren ebenso wo weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der regionalen Kulturförderung gesehen werden, z.B. eine gemeinsame Marketingstrategie des bergischen Städtedreiecks.

7. Ein bergischer Ausschuss für Kultur- und Tourismus ist einzurichten. In dem Zusammenhang soll eine zentrale Ansprechpartner*in benannt werden, die*der verantwortlich für die bergische Kulturförderung in NRW und Europa ist.

8. Prozessbegleitend zur Erstellung des Kulturentwicklungsplanes sind mehrere Dialogforen durchzuführen (z. B. für freie Theater und Wuppertaler Bühnen). Sie sollen die Möglichkeit bieten, alle Kulturschaffende und -Interessierte miteinzubeziehen. Die Prozesssteuerung für die Dialogforen sollte durch das Büro für Bürgerbeteiligung geschehen.

9. Die Verwaltung wird um Prüfung einer mittelfristigen Zusammenlegung von Medienzentrum und Kulturbüro gebeten.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Vorsteher              Marcel Simon
Stadtverordneter           Stadtverordneter